Aufseher schassen Provinzial-Chef Rüther

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Aufseher schassen Provinzial-Chef Rüther

25.06.2014

Ulrich Rüther (46), Vorstandschef des Versicherers Provinzial Nordwest Holding, verliert sein Amt Ende 2014. Dies gab der zweitgrößte öffentliche Versicherer gestern Abend nach den Sitzungen der Aufsichtsräte des Provinzial Nordwest Konzerns bekannt. Ein Nachfolger ist noch nicht benannt.

Ulrich Rüther (46), Vorstandschef des Versicherers Provinzial Nordwest Holding, verliert sein Amt Ende 2014. Dies gab der zweitgrößte öffentliche Versicherer gestern Abend nach den Sitzungen der Aufsichtsräte des Provinzial Nordwest Konzerns bekannt. Ein Nachfolger ist noch nicht benannt.

Der Abgang von Rüther war von Sparkassenpräsident und Provinzial-Aufsichtsratschef Rolf Gerlach forciert worden, nachdem Rüther den von Gerlach 2012 betriebenen und schließlich gescheiterten Verkauf der Provinzial an die Allianz nur halbherzig unterstützt hatte. Die Sparkassen, die erheblich an der Provinzial beteiligt sind, wollen den Versicherer nun enger an sich binden.

Rüther wechselte 2006 aus dem Vorstand der Victoria Versicherung (Ergo-Gruppe) als Vor-standschef der Provinzial Nord Brandkasse und der Provinzial Nordwest Lebensversicherung sowie als stellvertretender Vorstandschef der Provinzial Nordwest Holding zur Provinzial Nordwest Gruppe. 2009 übernahm er zusätzlich den Vorstandsvorsitz der Westfälischen Provinzial Versicherung in Münster und wurde Vorstandsvorsitzender der Provinzial Nordwest Holding.

Grund für die Trennung zum Jahresende ist aber wohl auch ein zwei Jahre alter Skandal: Im Dezember 2012 hatte Rüther gemeldet, dass ein vermummter Unbekannter ihm mit einem Schraubenzieher in die Brust gestochen habe. Eine Woche später hatte der Manager eingeräumt, sich die Attacke ausgedacht und die Verletzungen selbst beigebracht zu haben. Das Verfahren wegen Vortäuschung einer Straftat wurde später gegen eine Geldzahlung eingestellt.

Pikant: Rüther ist bis heute auch Vorstandschef der Auskunftsstelle über Versicherungs-/Bausparkassenaußendienst und Versicherungsmakler in Deutschland (Avad). Dort wird auch darüber befunden, ob freie Versicherungsvermittler ausreichend guten Leumund besitzen, um überhaupt als Vermittler arbeiten zu dürfen. Dabei dürfte Rüther als moralische Instanz ausgedient haben. Es bleibt abzuwarten, wie lange er nun noch als Avad-Vorstandschef zu halten ist. Darüber müssen sein Stellvertreter Reinhold Schulte sowie die anderen Avad-Vorstände wie Josef Beutelmann, Hans-Georg Jenssen, Gerald Archangeli oder Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth nun nachdenken. Im September findet die nächste Avad-Tagung statt.

Die Avad ist seit längerem in der Kritik, weil noch immer die eigentlich selbstverständliche Vorab-Information an den Vermittler unterbleibt, wenn eine solche Avad-Auskunft in Vorbereitung ist. Er kann sich also bei Fehlern nicht zeitnah wehren. Das stößt bitter auf, zumal der Avad-Chef immer noch im Amt bleiben darf, obwohl er selbst vor eineinhalb Jahren eine Straftat vorgetäuscht hatte.




Peter Zeuke


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