Debeka-Vertreter sollen Adressen von angehenden Beamten gekauft haben
Wie das „Handelsblatt“ in seiner heutigen Freitagsausgabe berichtet steht die Debeka Versicherung möglicherweise vor einem Korruptionsskandal. Sie soll, so Informationen von Unternehmensinsidern, jahrelang die Adressen von angehenden Beamten gekauft und sich so einen unerlaubten Wettbewerbsvorteil verschafft haben.
Wie das „Handelsblatt“ in seiner heutigen Freitagsausgabe berichtet steht die Debeka Versicherung möglicherweise vor einem Korruptionsskandal. Sie soll, so Informationen von Unternehmensinsidern, jahrelang die Adressen von angehenden Beamten gekauft und sich so einen unerlaubten Wettbewerbsvorteil verschafft haben.Die Bestechung soll in den Jahren zwischen 1994 und 1998 stattgefunden haben als der heutige Vorstandsvorsitzende Uwe Laue den Vertrieb der Debeka leitete. In einer Pressemitteilung gab Laue zu, dass in den 1980er und 1990er Jahren Vertriebsmitarbeiter auf eigene Rechnung Adressen potenzieller Kunden erworben haben, die zwischen Mitarbeitern weiter verteilt wurden. Der damaligen Führungsmannschaft fehlte die Sensibilität für diese datenschutzrechtliche Thematik, so Vorstandschef Laue. „In diese Selbstkritik schließe ich mich ausdrücklich mit ein“, wird Laue zitiert. Er habe die Bestechung von Beamten allerdings nicht geduldet. Ein solches Fehlverhalten war von der Debeka zu keinem Zeitpunkt gewünscht, gefordert oder angewiesen. Es sei auch zu keinem Zeitpunkt zu einem Datenankauf von der Debeka selbst gekommen.
Ehemalige Mitarbeiter bezeichneten die Praxis des Adressenkaufs als gängig und vertraut. „Ob das legal war oder nicht, habe ich nicht gefragt“, wird ein Ex-Mitarbeiter der Debeka vom Handelsblatt zitiert. Seit Donnerstag gibt es einen neuen Verhaltenskodex mit sofortiger Wirkung für die etwa 17000 Mitarbeiter bei der Debeka.
Die Debeka gehört zu den zehn größten privaten Krankenversicherungen in Deutschland und hat 1,87 Millionen Beamte und ihre Angehörigen im Bestand.
Christine Schaade