31.07.2013

Maklerpool-Markt in Bewegung / Gute Geschäftsberichtskennzahlen trotz hohen Fremdkapitals / Unterschiedliches Verhältnis der Pools zu Transparenz. Marktwachstum und solide Geschäftsberichtskennzahlen dürfen Anlass zu Optimismus geben, zudem erkennen Teile des Markts die Notwendigkeit von Transparenz.

Maklerpool-Markt in Bewegung / Gute Geschäftsberichtskennzahlen trotz hohen Fremdkapitals / Unterschiedliches Verhältnis der Pools zu Transparenz

Marktwachstum und solide Geschäftsberichtskennzahlen dürfen Anlass zu Optimismus geben, zudem erkennen Teile des Markts die Notwendigkeit von Transparenz. Das sind zwei der zentralen Befunde der von der V.E.R.S. Leipzig GmbH, einem Spin-off des Instituts für Versicherungswissenschaften an der Universität Leipzig, durchgeführten Studie „Maklerpoolanalyse – Entwicklungen, Geschäftsmodelle, Transparenz“.

Ziel der Studie war es, einen Beitrag zu mehr Markttransparenz über Maklerpools zu leisten und einen Überblick über die verfolgten Geschäftsmodelle zu geben. Im ersten Teil der Studie wurde per Deskresearch der Status quo von 32 Maklerpools erhoben. Mit einer Analyse öffentlich verfügbarer Quellen, wie etwa Websites, Geschäftsberichte und Presseartikel, konnte ein umfangreiches Konvolut an Unternehmensangaben, Geschäftsmodellen, Mitarbeiterzahlen, Weiterbildungsmaßnahmen, Marketing-Leistungen, Services und Dienstleistungen sowie Informationen zu den Themen Courtage und Direktanbindung gewonnen werden. Im zweiten Teil der Studie wurden diese Daten durch qualitative Interviews mit 19 Vorständen und Geschäftsführern validiert. So wurde versucht, Informationslücken zu schließen und ein Bild über die Transparenzbereitschaft der Maklerpools zu erhalten. 13 Maklerpools bzw. Gesellschaften waren nicht zu Gesprächen bereit, was ebenfalls schon Rückschlüsse auf deren Transparenzbereitschaft zulässt.

Die Ergebnisse der Studie machen deutlich, dass sich der Maklerpool-Markt in Bewegung befindet. Teils neue Internetauftritte der Unternehmen verbessern die Einblicke. Nichtsdestotrotz lässt der Informationsgehalt öffentlich zugänglicher Quellen in manchen Themenbereichen (z. B. zum Thema „Mindestumsatz als Aufnahmevoraussetzung“) weiterhin zu wünschen übrig.

Optimistisch darf hingegen die Entwicklung der Geschäftsberichtskennzahlen stimmen: Der Maklerpool-Markt wächst kontinuierlich. Mittlerweile wird der Markt von einer kleinen Gruppe von Maklerpools dominiert, und der Abstand zu den übrigen Marktteilnehmern wird zusehends größer. Eine zunehmende Verdrängung kleinerer Pools vom Markt ist demnach nicht auszuschließen. Insgesamt betrachtet hält der Markt allerdings am Wachstumskurs fest und legt in der Bilanzsumme, bei den Umsatzerlösen und Jahresüberschüssen erkennbar zu. Im Durchschnitt stieg auch das absolute Eigenkapital von 2010 bis 2011 um knapp 9 Prozent. Die Eigenkapitalquoten hingegen sinken leicht und machen der Aufnahme von Fremdkapital Platz.

Gerade was die Geschäftsberichtskennzahlen anbetrifft, ist allerdings künftig mehr Transparenz gefordert. Zwar haben im Jahr 2011 29 der 32 untersuchten Maklerpools ihren Jahresabschluss veröffentlicht, die übrigen drei Unternehmen legen jedoch weiterhin keine Kennzahlen offen – ein erstaunlicher Vorgang. Inhaltlich ist aber auch bei vielen Veröffentlichungen ein großes Manko festzustellen: In der Maklerpoolbranche sind die Offenlegung von Umsatzerlösen und nähere Informationen zum Hintergrund und zu den Arten von Fremdkapital weiterhin unüblich. Auch wenn das rechtlich nicht zu beanstanden ist: Diese Verschleierung ist unter Transparenzerwägungen inakzeptabel.

Im Rahmen der Studie wurde eine Reihe von Widersprüchen zwischen den Ergebnissen des Deskresearch und der Interviews festgestellt. Hier liegt der Verdacht nahe, dass nicht alle Interviewteilnehmer in den Gesprächen durchweg korrekte Informationen gegeben haben. Ein Beispiel liegt im Bereich der Möglichkeit zur Direktanbindung, wo die Daten des Deskresearch den Auskünften aus den Interviews erkennbar widersprechen.

Die Studie „Maklerpoolanalyse 2013 – Entwicklungen, Geschäftsmodelle, Transparenz“ der V.E.R.S. Leipzig GmbH wurde von Oktober 2012 bis April 2013 durchgeführt (Deskresearch und Interviews) und im Juli 2013 auf ca. 200 Seiten veröffentlicht. Die Ergebnisse können unter http://www.vers-leipzig.de/bestellformular-maklerpoolanalyse für 1.200 Euro bezogen werden. Fragen zur Studie beantwortet gerne die Projektleiterin, Frau Daniela Fischer (fischer@vers-leipzig.de).




Pressekontakt:
Alina Singer
Telefon: 0341 / 355 955 - 3
E-Mail: singer@vers-leipzig.de


Unternehmen:
V.E.R.S. Leipzig GmbH
Gottschedstraße 12
04109 Leipzig


Über V.E.R.S. Leipzig GmbH
Die V.E.R.S. Leipzig GmbH ist ein Spin-Off des Instituts für Versicherungswissenschaften e.V. an der Universität Leipzig. 2009 gegründet, verfolgt die Gesellschaft seitdem die Ziele, aktuelle Themenfelder in der Assekuranz zusammen mit der Praxis weiterzuentwickeln und den Austausch zwischen Theorie und Praxis zu fördern. Weiterführende Informationen unter www.vers-leipzig.de.