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Studie: „Run-off 2013: Status quo und zukünftige Bedeutung von Run-off im deutschsprachigen Nichtleben-Versicherungsmarkt“

28.05.2013

103,5 Milliarden Euro Marktvolumen für Run-off-Bestände im deutschsprachigen Raum, 41,7 % aller teilnehmenden Versicherungen verfügen über Run-off-Bestände, 26,3 % aller Versicherer am aktiven Abbau ihrer Run-off-Bestände interessiert

  • 103,5 Milliarden Euro Marktvolumen für Run-off-Bestände im deutschsprachigen Raum
  • 41,7 % aller teilnehmenden Versicherungen verfügen über Run-off-Bestände
  • 26,3 % aller Versicherer am aktiven Abbau ihrer Run-off-Bestände interessiert

Versicherungen im deutschsprachigen Raum setzen sich zunehmend mit einem neuen Thema auseinander: dem aktiven Management des sogenannten Run-off, also nicht mehr gezeichneten Geschäfts, bei dem keine Prämien mehr generiert werden, aber noch versicherungstechnische Rückstellungen und Verpflichtungen bestehen. Anders als etwa im englischsprachigen Markt wurden solche Bestände in der Vergangenheit in der Regel intern abgewickelt. In jüngster Zeit gewinnt das Thema im deutschsprachigen Raum aber an Bedeutung, da Run-off-Bestände durch die Einführung von Solvency II/SST neu bewertet werden müssen und eine höhere Eigenmittelunterlegung erfordern. Eine aktuelle Studie des Instituts für Versicherungswirtschaft der Universität St. Gallen (I.VW-HSG) ergab jetzt ein Marktvolumen von 103,5 Milliarden Euro für Run-off-Bestände im deutschsprachigen Raum.

Die Studie „Run-off 2013: Status quo und zukünftige Bedeutung von Run-off im deutschsprachigen Nichtleben-Versicherungsmarkt“ zeigt, dass das Verständnis für das Thema Run-off bei Rückversicherern ausgeprägter ist als bei Erstversicherern. „41,7 % aller Teilnehmer geben an, über Run-off zu verfügen, bei den Rückversicherern sind es 60,7 %“, sagt Prof. Dr. Martin Eling, Autor der Studie und Direktor am I.VW an der Universität St. Gallen. „Im Ländervergleich weisen zudem die Schweizer Versicherer mehr Erfahrungen als deutsche Gesellschaften auf. Während sich insgesamt 26,3 % aller Versicherer bemühen, ihre Run-off Bestände aktiv zu verringern, sind es 33,3 % der Schweizer Versicherungen und 49,3 % aller Rückversicherer.“

Der größte Teil des Run-off befindet sich in den Sparten Allgemeine Haftpflicht und Kreditversicherung und wurde zwischen 1993 und 2008 gezeichnet. In den Sparten Rechtsschutz und Transport nimmt Run-off hingegen den geringsten Anteil ein. Als Hauptgründe für die Einstellung von Zeichnungsaktivitäten nannten die befragten Versicherer die Aufgabe eines Geschäftsfeldes, einen außerplanmäßigen Schadenverlauf sowie die Konzentration auf das Kerngeschäft.

Gründe für eine aktive Abwicklung von Run-off-Beständen sind vor allem die sinkende Finanzkraft eines Geschäftspartners, der Wunsch, Kapital freizusetzen, und die Unsicherheit über die künftige Schadenentwicklung. Von einer Externalisierung von Run-off-Beständen erwarten sich die befragten Versicherer eine stärkere Konzentration auf ihr Kerngeschäft sowie die Freisetzung von im Run-off gebundenem Eigenkapital. In einem Fallbeispiel zeigt sich, dass durch die aktive Abwicklung von Run-off die Eigenmittelunterlegung unter Solvency II um 23,3 % reduziert werden kann. Schweizer Versicherer zeigen auch hier ein höheres Bewusstsein für das Thema als deutsche Unternehmen, indem sie diesen Tatbestand eher in ihrer Risikostrategie berücksichtigen.

Arndt Gossmann, Vorstandssprecher des Run-off-Spezialversicherers DARAG, bestätigt das wachsende Interesse am effizienten Umgang mit Altbeständen: „Es sind vor allem größere und mittlere Gesellschaften, die sich intensiv mit dem Management der inaktiven Portfolios beschäftigen und mit konkreten Anfragen an uns herantreten.“ Die DARAG übernimmt Run-off-Bestände in die eigene Bilanz, seit 2009 hat der Run-off-Spezialist bereits elf Portfolios von deutschen und internationalen Versicherungen erworben. Auch die Teilnehmer der Studie erwarten, dass in Zukunft mit einer Zunahme der Run-off-Aktivitäten zu rechnen ist.

Für die Studie wurden insgesamt 85 Versicherer aus den Ländern Deutschland, Schweiz, Österreich und Luxemburg von September bis Oktober 2012 befragt. Die Teilnehmer verfügen nach eigenen Angaben über 202,4 Milliarden Euro an versicherungstechnischen Rückstellungen und decken 51,7 % des deutschsprachigen Marktes ab. Die Studie ist damit die bisher größte Untersuchung zum Thema Run-off nach untersuchten Regionen, Marktvolumen und Anzahl der Teilnehmer.




Pressekontakt:
Prof. Dr. Martin Eling
Universität St. Gallen
Telefon: +41 71 224 79 80
E-Mail: martin.eling@unisg.ch


Unternehmen:
Institut für Versicherungswirtschaft – I.VW-HSG
Kirchlistrasse 2
9010 St. Gallen/Schweiz

Internet: www.ivw.unisg.ch

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