Unisex in der PKV – Hoffnung auf Preisreduzierung verpufft
Mischungsverhältnisse, Leistungsverbesserungen und Rechnungszinsabsenkungen lassen keinen Spielraum für niedrigere Beiträge. Die Erwartungen waren groß – zumindest bei den Frauen. Mit der Umstellung auf Unisex-Tarife am 21. Dezember 2012 rechneten sie mit geringeren Beiträgen. Während die Männer ob der drohenden Anhebung der Beiträge teilweise noch schnell eine PKV abschließen sollten. Jetzt liegen die Tarife vor, und das unabhängige Analysehaus MORGEN & MORGEN zieht eine erste Bilanz.
Mischungsverhältnisse, Leistungsverbesserungen und Rechnungszinsabsenkungen lassen keinen Spielraum für niedrigere Beiträge. Die Erwartungen waren groß – zumindest bei den Frauen. Mit der Umstellung auf Unisex-Tarife am 21. Dezember 2012 rechneten sie mit geringeren Beiträgen. Während die Männer ob der drohenden Anhebung der Beiträge teilweise noch schnell eine PKV abschließen sollten. Jetzt liegen die Tarife vor, und das unabhängige Analysehaus MORGEN & MORGEN zieht eine erste Bilanz.„Die Hoffnung auf günstigere PKV-Tarife für Frauen wurde enttäuscht, während der ‚Schlussverkauf‘ der Männer-Tarife durchaus gerechtfertigt war“, fasst Stephan Schinnenburg, Geschäftsführer von MORGEN & MORGEN, das Ergebnis der betrachteten Stichprobe zusammen. Die Analysten stellten in der Krankenvollversicherung eine Erhöhung der Beiträge für dreißigjährige Männer im Schnitt um rund 100 Euro monatlich fest. Für vierzigjährige Männer stiegen die Beiträge im Schnitt um knapp über 96 Euro pro Monat. Die Einsparung auf der Seite der Frauentarife blieb jedoch aus. Bei einer Beitragsreduktion für dreißigjährige Frauen von durchschnittlich knapp über einem Euro kann kaum von geringeren Beiträgen gesprochen werden. Für eine vierzigjährige Frau erhöht sich der Beitrag sogar im Schnitt um über sieben Euro pro Monat. In der stationären Zusatzversicherung gibt es im Durchschnitt der betrachteten Tarife keine reduzierten Beiträge, sondern Beitragserhöhungen von im Schnitt rund vier bis fünf Euro monatlich.
Doch bedeutet mehr Beitrag, beziehungsweise der stark an den ursprünglichen Beiträgen für Frauen orientierte Unisex-Beitrag und die dadurch fehlende Beitragsreduzierung für Frauen, auf der anderen Seite auch ein Mehr an Leistungen? Bei Tarifen, die deutlich teurere Beiträge aufrufen, sind Leistungsverbesserungen in den Tarifen zu verzeichnen. So werden beispielsweise Heilmittel weiter gefasst, die Anzahl an Psychotherapiesitzungen erhöht oder die Vorsorge verbessert. Inwieweit diese Verbesserungen für den Verbraucher relevant sind, muss dieser jedoch im Einzelfall entscheiden. Leistungsseitig wurden auch vom PKV-Verband neue Mindestanforderungen an die PKV gestellt, die jedoch nur knapp über die Hälfte der betrachteten Tarife erfüllten.
Letztendlich haben Beitragsanpassungen, das Mischungsverhältnis in den Unisex-Tarifserien und Reduktionen des Rechnungszinses von bis auf 2,50% die Preise beeinflusst und somit getrieben. In der PKV ist es tendenziell für alle Beteiligten letztlich eher teurer geworden, dies ist leider ein Fakt“, zieht Stephan Schinnenburg sein vorläufiges Fazit.
Ergebnis der MORGEN & MORGEN Analyse von Unisex-Tarifen im Vergleich zu den ehemaligen Bisex-Tarifen.
Zugrundegelegt wurde eine Stichprobe der alten und neuen Tarife.
Private Krankenvollversicherung für 30 Jährige Versicherungsbeginn: 01.04.2013, Eintrittsalter: 30 Jahre, Berufsstatus : Arbeitnehmer, Berufsgruppe: Normal; Selbstbehalt 0 bis 300 EUR, Privatpatient im Zweibettzimmer, mind. 90% Erstattung für Zahnbehandlung bzw. 75% für Zahnersatz |
Private Krankenvollversicherung für 40 Jährige Versicherungsbeginn: 01.04.2013, Eintrittsalter: 40 Jahre, Berufsstatus : Arbeitnehmer, Berufsgruppe: Normal; Selbstbehalt 0 bis 300 EUR, Privatpatient im Zweibettzimmer, mind. 90% Erstattung für Zahnbehandlung bzw. 75% für Zahnersatz |
Private Krankenzusatzversicherung für 30 Jährige Versicherungsbeginn: 01.04.2013, Eintrittsalter: 30 Jahre, Berufs s tatus : Arbeitnehmer, Berufsgruppe: Normal; Stationäre Zusatzversicherung: 1- oder 2-Bettzimmer, Chefarztbehandlung |
Private Krankenzusatzversicherung für 40 Jährige Versicherungsbeginn: 01.04.2013, Eintrittsalter: 40 Jahre, Berufsstatus : Arbeitnehmer, Berufsgruppe: Normal; Stationäre Zusatzversicherung: 1- oder 2-Bettzimmer, Chefarztbehandlung |
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Kerstin Barthel
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