Die Überschussbeteiligung in Bedrängnis

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Die Überschussbeteiligung in Bedrängnis

25.01.2013

Die ASSEKURATA Assekuranz Rating- Agentur stellte heute zum elften Mal in Folge ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vor. 69 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 94,14 % (Vorjahr: 87,36 %). Die Studie 2013 einschließlich vieler Einzelauswertungen können auf der Internetseite www.assekurata.de bestellt werden. Auf diesen Seiten finden Interessenten auch alle Assekurata-Ratingberichte kostenlos zum Download.

Auswirkungen „politischer Zinsen“ auf das Vorsorgesparen


Die ASSEKURATA Assekuranz Rating- Agentur stellte heute zum elften Mal in Folge ihre Analyse zur Gewinnbeteiligung deutscher Lebensversicherer vor. 69 Unternehmen nahmen in diesem Jahr teil. Das entspricht einem Marktanteil von 94,14 % (Vorjahr: 87,36 %). Die Studie 2013 einschließlich vieler Einzelauswertungen können auf der Internetseite www.assekurata.de bestellt werden. Auf diesen Seiten finden Interessenten auch alle Assekurata-Ratingberichte kostenlos zum Download.

Die Ergebnisse 2013 im Überblick:

  • Verzinsungen von Lebens- und Rentenversicherungen sinken in 2013 weiter deutlich

    • Von insgesamt 66 betrachteten Gesellschaften senken 58 für 2013 ihre laufende Verzinsung gegenüber dem Vorjahr. Kein Unternehmen hebt sie an.
    • In der privaten Rentenversicherung, der im Neugeschäft bedeutendsten Versicherungsart, wird im Durchschnitt eine laufende Verzinsung in Höhe von 3,61 % gewährt. Im Vorjahr lag der Wert bei 3,91 %. Im Vergleich zum Vorjahr fällt der Rückgang doppelt so hoch aus.
    • Über alle Tarifarten und -generationen sinkt die laufende Verzinsung, deren Gutschrift für die Zukunft garantiert ist, im Marktdurchschnitt um 0,24 Prozentpunkte auf 3,68 % (arithmetisches Mittel der in diesem Jahr teilnehmenden Gesellschaften) beziehungsweise um 0,25 Prozentpunkte auf 3,65 % (gewichtetes Mittel).

  • Gesamtverzinsung

    • Der Rückgang der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null korrespondiert mit der vorgenommenen Absenkung der laufenden Verzinsung. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung geht die Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null um 0,32 Prozentpunkte auf 4,24 % zurück. Im Vergleich zum Vorjahr hat sich der Rückgang damit mehr als verdoppelt. Die anderen untersuchten Produktkonstellationen zeigen eine ähnliche Entwicklung.
    • Die Absenkung der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null zuzüglich sonstiger Gewinnanteile erfolgt überwiegend über die laufende Verzinsung. Darin ist auch die endfällig bestimmte Zuteilung an Bewertungsreserven berücksichtigt. Sie stellt die umfassendste Darstellung der Verzinsung in der Lebensversicherung dar. In 22 Fällen senken Unternehmen die laufende Verzinsung sowie die konventionellen Schlussüberschüsse gleichzeitig. In selteneren Fällen reduzieren Unternehmen drei oder gar vier betrachtete Überschusskomponenten. Hingegen konnten 21 Anhebungen beim konventionellen Schlussüberschuss und 19 bei der Sockelbeteiligung beobachtet werden.
    • Die Gesamtverzinsung zuzüglich sonstiger Gewinnanteile, die auch die endfällig bestimmte Zuteilung an Bewertungsreserven berücksichtigt und die umfassendste Darstellung der Verzinsung in der Lebensversicherung abbildet, sinkt dagegen nur geringfügig. Im arithmetischen Durchschnitt geht diese Zinsgröße nur geringfügig um 0,08 Prozentpunkte von 4,73 % auf 4,65 % zurück.
    • Der vergleichsweise hohe Rückgang der deklarierten Überschüsse kann insoweit teilweise durch einen Anstieg der endfällig bestimmten Zuteilung an den Bewertungsreserven kompensiert werden. Die Fehlsteuerung bei der Beteiligung von Bewertungsreserven auf festverzinsliche Wertpapiere tritt deutlich zutage: Als Folge der Niedrigzinsen geht die laufende Verzinsung aller Bestandskunden zurück und zugleich werden Abläufer begünstigt.

  • Im Voraus deklarierte Schlusszahlungen

    • Der seit 2010 zu verzeichnende Trend einer stärkeren Betonung der endfälligen Gewinnbeteiligungskomponenten setzt sich auch 2013 fort. Für den Mustervertrag einer privaten Rentenversicherung erhöht sich der Anteil des Schlussüberschusses an der Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null von 14,35 % auf 15,05 %.
    • Während die Bedeutung der konventionellen Schlussüberschüsse im arithmetischen Durchschnitt weiter abnimmt, spielt die Sockelbeteiligung an den Bewertungsreserven eine zunehmend größere Rolle.
    • Bei allen untersuchten Produktarten werden durchschnittlich rund 15 % der Überschüsse über die deklarierten Schlussüberschüsse erbracht. Ausnahme ist die Riester-Rente mit rund 13 %. In der Spitze können bei einzelnen Anbietern bis zu 50 % der Ablaufleistungen aus Schlusszahlungen kommen.

  • Schlusszahlung aus Bewertungsreserven

    • Insgesamt haben die Bewertungsreserven im Markt infolge der Niedrigzinsphase gegenüber dem Vorjahr deutlich zugenommen.
    • Die Beteiligung an den Bewertungsreserven (Sockelbeteiligung zuzüglich endfällig bestimmter Beteiligung an den Bewertungsreserven) fällt zum 31.10.2012 somit noch mal höher aus. Insbesondere die Beteiligung an den endfälligen Bewertungsreserven steigt von 0,1 % auf 0,36 % an.

  • Sonstige Gewinnanteile (Kosten- und Risikoüberschüsse)

    • In die Kapitallebensversicherung fließen höhere sonstige Gewinnanteile (Kosten- und Risikogewinne) ein als in die private Rentenversicherung, Riester- oder Basis-Rente.
    • Mit Ausnahme der Kapitallebensversicherung liegen die sonstigen Gewinnanteile über alle Vertragsarten stabil auf Vorjahresniveau.

  • Zinsträger

    • Sowohl für die laufende Verzinsung als auch für die Gesamtverzinsung bei Bewertungsreserven gleich Null gibt es keinen marktweit einheitlichen Zinsträger. Durch die Wahl des Zinsträgers verbessern (32 Unternehmen) und verschlechtern (sieben Unternehmen) sich die Deklarationssätze einzelner Anbieter optisch. Damit sind die reinen Prozentwerte im Sinne der Vergleichbarkeit von Deklarationssätzen nur begrenzt aussagekräftig und zum Teil irreführend. In Zeiten rückläufiger Verzinsungen gewinnt dieser Effekt anteilsmäßig an Bedeutung. Der Vergleich der nominalen Deklarationssätze bringt wenig Orientierung. Die Kunden sollten sich besser an den illustrierten Beitragsrenditen orientieren.

  • Beitragsrenditen

    • Für den Mustervertrag einer aufgeschobenen Rentenversicherung stagniert die garantierte Beitragsrendite mit durchschnittlich 0,92 % auf dem Niveau des Vorjahres und unterschreitet damit die aktuelle Inflationsrate.
    • Die illustrierte Beitragsrendite des Mustervertrages einer privaten Rentenversicherung (bei Bewertungsreserven gleich Null) liegt mit durchschnittlich 3,37 % (Vorjahr 3,65 %) auf einem geringeren, wenngleich gegenüber vergleichbaren Alternativanlagen weiterhin wettbewerbsfähigen Niveau. Die Attraktivität für Neukunden, sich langfristig zu binden, geht weiter zurück.

  • Vergangenheitsrenditen

    • Die Vergangenheitsrenditen weisen deutliche Unterschiede zwischen den betrachteten Vertragslaufzeiten und den einzelnen Anbietern auf.
    • 30-jährige Verträge haben sich effektiv mit durchschnittlich 5,21 % rentiert, 12-jährige Verträge dagegen nur mit 3,45 %.
    • Kunden, die sich für das Lebensversicherungssparen entscheiden, sollten daher über einen langen Zeitraum vorsorgen, ihren Vertrag bis zum Ende durchhalten und der Anbieterauswahl einen besonderen Stellenwert beimessen.

  • Auswirkungen der Garantieverzinsung

    • Knapp zwei Drittel der Verpflichtungen deutscher Lebensversicherer müssen mit einem garantierten Zins von mindestens 3,00 % bedient werden. Neuverträge mit Rechnungszins 1,75 % belegen derzeit einen Anteil an den Gesamtverpflichtungen von weniger als zwei Prozent.
    • Die durchschnittliche Garantiezinsanforderung der Bestände liegt noch bei 3,15 %, wobei der Rückgang zum Vorjahr mit acht Basispunkten erneut relativ deutlich ausfällt.
    • Der Bestandsanteil der Tarifgeneration mit Rechnungszins 3,50 % überwiegt denjenigen der Tarifgeneration 4,00 %, wenn auch nur geringfügig.

  • Zinszusatzreserve

    • Infolge des niedrigen Zinsniveaus mussten die Lebensversicherer auch im Jahr 2012 eine zusätzliche Nachreservierung der Verträge mit einem Höchstrechnungszins von 4,00 % vornehmen, die in ihrem Umfang deutlich oberhalb des Vorjahres liegt.
    • Im Marktdurchschnitt liegt die 2012 gebildete Zinszusatzreserve im Verhältnis zur konventionellen Deckungsrückstellung bei 0,74 % (Vorjahr: 0,22 %). Als absoluter Wert entspricht dies branchenweit einem Nachreservierungsvolumen von insgesamt rund 5,0 Mrd. € (Vorjahr: 1,5 Mrd. €). Der gestiegene Aufwand für die Nachreservierung plausibilisiert den deutlichen Rückgang in der laufenden Verzinsung.
    • Die Finanzierung der Zinszusatzreserve stellt die Unternehmen vor Herausforderungen, zumal für die Zukunft weiterer Nachreservierungsbedarf bereits absehbar ist.

  • Laufende Verzinsung von Einmalbeitragsversicherungen

    • Auch die sofortbeginnende Rentenversicherung gegen Einmalbeitrag ist 2013 von einer Absenkung der Deklarationssätze bestimmt. Mit 49 Unternehmen senken über 80 % der betrachteten Gesellschaften die laufende Verzinsung, im Durchschnitt um 33 Basispunkte.
    • Die überwiegende Anzahl der Unternehmen nimmt weiterhin keine Unterscheidung der Deklarationssätze zwischen sofort beginnenden Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag und Rentenversicherungen gegen laufenden Beitrag im Rentenbezug vor.
    • Für 2013 liegt die laufende Verzinsung von Einmalbeitragsversicherungen mit zwei Jahren Aufschubzeit bei 2,63 % (Vorjahr: 3,15 %) und mit zehn Jahren Aufschubzeit bei 2,79 % (Vorjahr: 3,31 %).

  • Versicherung gegen Einmalbeitrag (Zusatzanalyse)

    • Versicherungsgesellschaften geben bei Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag mit 12-jähriger Aufschubzeit vielfach eine geringere Überschussbeteiligung als bei 25-jährigen Rentenversicherungen gegen laufenden Beitrag.
    • Im ersten Jahr der Aufschubzeit zeigt sich von -8,86 % (niedrigste beobachtete Ausprägung) bis 2,60 % (höchste beobachtete Ausprägung) eine große Spreizung bei den illustrierten Beitragsrenditen.
    • Bei den Renditewerten nach Ablauf der 12-jährigen Aufschubzeit ist hingegen eine deutlich geringere Spreizung zwischen der höchsten (4,33 %) und niedrigsten (1,68 %) illustrierten Beitragsrendite festzustellen. Dennoch sind die Unterschiede gravierend.
    • Gut 40 % der 58 untersuchten Unternehmen sehen bei der untersuchten aufgeschobenen Einmalbeitragsrente die Möglichkeit einer unterjährigen Änderung der Gewinnbeteiligung für den Neuzugang vor. Ein Drittel dieser Gesellschaften gibt an, im Jahr 2012 auch tatsächlich davon Gebrauch gemacht zu haben.

  • Ausblick und Wachstumschancen

    • Insgesamt sieht die Branche für sich geringere Wachstumschancen. Insbesondere im konventionellen Geschäft geht die Erwartung zurück, was sich mit dem Rückgang der Deklarationen und damit der Renditeaussichten deckt. Positiv wird branchenweit hingegen das Risikogeschäft betrachtet. Besonders für die Berufsunfähigkeitsversicherung verbessert sich das aus dem Vorjahr ohnehin schon positive Stimmungsbild.
    • Der Assekurata-Ausblick für die Entwicklung der Überschussbeteiligung bleibt kritisch. Die Lebensversicherungsbranche ist im Korsett der politischen Niedrigzinsen eingezwängt. Infolgedessen hat die Absicherung der Garantieverzinsung in den Beständen oberstes Gebot.
Nachreservierungsvolumen deutlich erhöht
„Das Nachreservierungsvolumen für die Zinszusatzreserve hat sich 2012 deutlich erhöht“, teilte Dr. Reiner Will, Geschäftsführer der ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur auf der heutigen Pressekonferenz in Köln mit. Demnach mussten die Lebensversicherer zum 31.12.2012 absolut gesehen rund 5,0 Mrd. €. bereit stellen. Branchenweit waren der Zinszusatzreserve zum 31.12.2011 erstmals bereits etwa 1,5 Mrd. € zugeführt worden. „Aller Voraussicht nach werden die Lebensversicherer in dem derzeitigen politischen Zinsumfeld auch in den nächsten Jahren umfangreiche Beträge in die Zinszusatzreserve einstellen müssen“, so Reiner Will weiter.

Um eine Einschätzung darüber zu treffen, wie sich die Zinszusatzreserve weiter entwickelt, hat Assekurata mittels einer einfachen Referenzzinssimulation den Zeitreihenwert aus 2012 auf Basis der gesetzlich verankerten Rechenmethodik als Konstante in die Zukunft fortgeschrieben. Unter dieser Annahme würde der Referenzzins im Jahr 2013 mit 3,45 % erstmalig die 3,50 %-Marke unterschreiten. Dies hätte zur Folge, dass neben der Tarifgeneration 4,00 % auch die vorhergehende Tarifgeneration 3,50 % von der Nachreservierung betroffen wäre.
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„Die Garantieanforderungen in den Beständen belasten die Rohüberschüsse empfindlich“, erklärte Reiner Will. „Die deutliche Absenkung bei der laufenden Verzinsung wird dadurch nachvollziehbar.“
Verzinsung privater Rentenversicherung auf historischem Tiefststand
2013 sinkt die Verzinsung für private Rentenversicherungen, der wichtigsten Tarifart im Neugeschäft, auf 3,61 %. Im Vorjahr hatte diese erstmals die Vier- Prozent-Marke unterschritten und bei 3,91 % notiert*. Der Abwärtstrend bei der laufenden Überschussbeteiligung hat sich beschleunigt. So fällt die laufende Verzinsung bei den Rentenversicherungen um 0,30 Prozentpunkte gegenüber 0,15 Prozentpunkten im Vorjahr (*Anmerkung: Die Abweichung zum Vorjahreswert in der Tabelle ergibt sich durch den veränderten Teilnehmerkreis in der aktuellen Studie).

Von den Absenkungen sind alle betrachteten Produkte betroffen. Der Durchschnitt der laufenden Verzinsung über alle untersuchten Tarifgenerationen und Produktarten geht von 3,92 % auf aktuell 3,68 % zurück.
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58 Unternehmen haben Deklaration gesenkt
Eine genauere Analyse zeigt, dass 58 (Vorjahr 50) Unternehmen mit einem Marktanteil von 84,32 % (Vorjahr 73,02 %) ihre Deklaration bei den privaten Rentenversicherungen gesenkt haben. Während es im Vorjahr noch zu einer Erhöhung gekommen war, ist in diesem Jahr keine zu verzeichnen. Bei acht Unternehmen bleibt der Zins unverändert.
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Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Spannweite der Deklaration nicht verändert und liegt zwischen 3,00 % und 4,30 % (Vorjahr: 3,30 % und 4,60 %). Dabei deklariert lediglich ein Unternehmen 4,30 %, während 54 Gesellschaften mit einem Marktanteil von 86,88 % eine Deklaration von unter 4,00 % gewähren. Demgegenüber weisen nur noch 12 Unternehmen mit einem Marktanteil von 7,01 % eine Deklaration von 4,00 % oder mehr aus.
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Auch Gesamtverzinsung rückläufig
Auch in der Gesamtverzinsung, das heißt unter Berücksichtigung aller deklarierten Überschusskomponenten, entwickelt sich die Überschussbeteiligung bei allen betrachteten Produkten rückläufig. Im Vergleich zur Vorjahresstudie ist die Absenkung deutlich ausgeprägter. Bewegte sich der Rückgang der arithmetischen Mittelwerte im Vorjahr noch zwischen 0,07 (Riester-Rente) und 0,20 Prozentpunkten (Kapital-LV), liegt dieser aktuell in einem Bereich zwischen 0,33 (private Rente) und 0,40 Prozentpunkten (Riester-Rente). Den wesentlichen Anteil daran hat die Absenkung der laufenden Verzinsung.
Gesamtverzinsung zuzüglich sonstiger Gewinnanteile
Neben den deklarierten Überschussanteilen stehen als weitere Überschussquelle auch die endfällig bestimmten Bewertungsreserven zur Verfügung. Assekurata hat daher die Gesamtverzinsung zuzüglich sonstiger Gewinnanteile analysiert. Dazu wurden die Bewertungsreserven der Gesellschaften zum Stichtag 31.10.2012 herangezogen.
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Rückgang fällt deutlich geringer aus
Überraschend ist, dass der Rückgang hier mit 0,08 Prozentpunkten deutlich geringer ausfällt und die höchsten beobachteten Ausprägungen sogar ansteigen. Dies ist eine Folge des gesunkenen Zinsniveaus an den Kapitalmärkten, welches zu höheren Bewertungsreserven führt. „Hier offenbart sich eine Fehlsteuerung im System der Überschussbeteiligung“, erklärte der Assekurata- Geschäftsführer. „Während alle Bestandskunden niedrigere laufende Verzinsungen hinnehmen müssen, gewinnen Abläufer gleichzeitig über die steigenden Bewertungsreserven.“ Eine gesetzliche Änderung dieses Sachverhalts hängt aktuell im Vermittlungsausschuss fest.
Problem der unterschiedlichen Zinsträger
Die Werte für die Verzinsung der Versichertenguthaben lassen sich nicht uneingeschränkt miteinander vergleichen, da die Gesellschaften die Zinssätze auf unterschiedliche Zinsträger beziehen. Beispielsweise kann eine Deklaration von 3,60 % auf einen höheren Zinsträger genau so viel wert sein wie eine Deklaration von 3,75 % auf einen geringeren Zinsträger, was in den Prozentsätzen aber nicht zum Ausdruck kommt. Wie im Vorjahr konnte Assekurata bei 32 Unternehmen einen Zinsträger ermitteln, der zu einer optisch positiveren Darstellung der Deklarationssätze führt. Daneben finden sich in der Studie aber auch wieder namentlich sieben Gesellschaften, deren Zinsträger zu einer optischen Benachteiligung führt. Aufgrund des gesunkenen Deklarationsniveaus gewinnt dieser Effekt anteilsmäßig an Bedeutung.

„Einen besseren Vergleich ermöglichen Darstellungen von Beitragsrenditen, weil sie eine einheitliche Bezugsgröße haben“, erklärte Dr. Will.
Beitragsrendite als besserer Vergleichsmaßstab
In der Studie 2013 untersucht Assekurata deshalb wieder sowohl die garantierte als auch die illustrierte Beitragsrendite anhand einer unverbindlichen Beispielrechnung. Im Ergebnis liegt die illustrierte Beitragsrendite unter Berücksichtigung aller deklarierten Überschussanteile im arithmetischen Mittel bei 3,37 % (Vorjahr 3,65 %).
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Wachstumserwartungen der Lebensversicherer
Assekurata hat auch in diesem Jahr die Lebensversicherer danach gefragt, welche Wachstumschancen sie im anstehenden Geschäftsjahr sehen. Diese Befragung wurde im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt, so dass jetzt auch ein Vorjahresvergleich möglich ist. Zwischen 42 und 45 Gesellschaften (Vorjahr: 42 und 44) haben die Fragen beantwortet.
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Pessimismus in der konventionellen Lebensversicherung
Analog zur abgesenkten Deklaration haben sich auch die Wachstumserwartungen für 2013 verschlechtert. Dies betrifft insbesondere das konventionelle Lebensversicherungsgeschäft. Hier nehmen die sehr negativen und negativen Stimmen zu. Anders als im Individualgeschäft hegen die Unternehmen beim Vorsorgesparen in der betrieblichen Altersvorsorge überwiegend positive Wachstumserwartungen. Dieses Geschäftsfeld wurde in der aktuellen Studie erstmals mit abgefragt, so dass kein Vorjahreswert vorliegt. „Der Rückgang der Deklaration scheint sich hier weniger auf die Wachstumserwartung auszuwirken“, erläuterte Dr. Reiner Will. „Denn erfahrungsgemäß ist die Produktrendite in der betrieblichen Altersvorsorge nicht so entscheidend, wie etwa die Servicequalität und die Bonität der Anbieter.“ Für das Gesamtgeschäft tendieren die Unternehmen zu einer neutralen Einschätzung. Uneinheitlich ist die Entwicklung im fondsgebundenen Geschäft. Denn hier geht sowohl der Anteil der negativen als auch der positiven Erwartungen zurück. Die Mitte, also eine neutrale Wachstumserwartung, gewinnt damit an Boden.
Optimismus für die Berufsunfähigkeitsversicherung
Optimistische Erwartungen hegt die Branche auf die Absicherungen gegen biometrische Risiken und dort vor allem die Berufsunfähigkeitsversicherung. Die ohnehin schon positive Einschätzung des Vorjahres hat sich nochmals deutlich verbessert. Die überwiegende Zahl der Unternehmen sieht für sich hier sehr positive Wachstumschancen. Verbessert hat sich auch die Erwartung in der Pflegeversicherung. Nur geringe Veränderungen sind im Bereich der Risikolebensversicherung zu beobachten. Hier liegt die Erwartungshaltung insgesamt zwischen neutral und positiv.
Trendumkehr nicht abzusehen
„Die Lebensversicherer und ihre Kunden leiden unter der Kapitalmarktsituation, die durch politische Zinsen geprägt ist“, stellte Dr. Reiner Will heraus. „Deutliche Indikatoren für eine Trendumkehr sind nicht erkennbar. Die Kunden müssen daher weiterhin mit niedrigen Gewinnbeteiligungen beziehungsweise sogar noch weiter sinkenden Renditen rechnen.“ Denn sollte der Zins nicht nach oben drehen, werden die Mittel, die für die Bildung von Zinszusatzreserven benötigt werden, ansteigen.



Kontakt:
Russel Kemwa
- Pressesprecher -
Tel.: 0221 / 27221 - 38
Fax: 0221 / 27221 - 77
E-Mail: russel.kemwa@assekurata.de
Internet: www.assekurata.de
Dr. Reiner Will
- Geschäftsführer -
Tel.: 0221 / 27221 - 10
Fax: 0221 / 27221 - 77
E-Mail: reiner.will@assekurata.de
Internet: www.assekurata.de

Über die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur
Die ASSEKURATA Assekuranz Rating-Agentur ist die erste unabhängige deutsche Ratingagentur, die sich auf die Qualitätsbeurteilung von Erstversicherungsunternehmen spezialisiert hat. Mit den von Assekurata durchgeführten Ratings wurde ein Qualitätsmaßstab für Versicherungsunternehmen im deutschen Markt etabliert. Er dient dem Verbraucher als Orientierungshilfe bei der Wahl seines Versicherungsunternehmens.

Kundenbefragung bei über 800 Versicherungskunden
Das interne, interaktive Rating von Assekurata bewertet Versicherungsunternehmen aus Kundensicht. Hierzu nutzt Assekurata unter anderem eine Kundenbefragung, in der über 800 Versicherungskunden befragt werden. Das Rating ist jeweils ein Jahr gültig und bedarf dann einer Aktualisierung. Die gültigen Ratings und ausführlichen Berichte werden auf www.assekurata.de veröffentlicht.


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