Fitch bestätigt stabilen Ratingausblick für deutsche Lebensversicherer
Fitch Ratings bestätigt in einer neuen Analyse den stabilen Ausblick für die Ratings deutscher Lebensversicherer. Fitch ist der Auffassung, dass die deutschen Lebensversicherer den gegenwärtigen Herausforderungen gut gewachsen sind und erwartet deshalb keine wesentliche Zahl von Ratingänderungen in den nächsten 12 bis 24 Monaten.
„Im gegenwärtigen Umfeld ist es für Lebensversicherungen sehr schwierig, Kapitalanlageerträge im angemessenen Umfang zu generieren“, führt Dr. Stephan Kalb aus, Senior Director und Leiter des deutschen Versicherungsteams von Fitch Ratings. „Trotzdem erwartet Fitch, dass die deutschen Lebensversicherer mit Rating von der Agentur selbst in einer langanhaltenden Niedrigzinsphase in der Lage sein werden, die Garantieverzinsung für die Lebensversicherungskunden zu gewährleisten,“ ergänzt Stephan Kalb.
Fitch hat für deutsche Lebensversicherungen ein Run-off Szenario simuliert und das Niedrigzinsumfeld mit verschiedenen Annahmen durchgerechnet. Das Ergebnis bestätigt die Sicht der Agentur, dass deutsche Lebensversicherungen in der Lage sein werden, die Garantien der bestehenden Lebensversicherungsverträge auch im Falle eines weiteren Rückgangs der Wiederanlagezinsen einzuhalten.
Die Kapitalanlagen deutscher Lebensversicherungen sind gut strukturiert und trotz des ungünstigen Kapitalmarktumfeldes ertragreich genug, um die Garantieverzinsung für die Lebensversicherungskunden zu gewährleisten. Im unwahrscheinlichen Fall, dass die Kapitalanlageerträge nicht ausreichen sollten, die Garantieverzinsungen zu verdienen, könnten Teile des Risiko- und Kostenergebnisses zur Deckung der Garantieverzinsung herangezogen werden. Ein solches Szenario würde jedoch die Profitabilität der deutschen Lebensversicherungen deutlich unter Druck setzten.
Fitch berücksichtigt in seinen Ratings, dass die deutschen Lebensversicherungen während der letzten Jahre ihre Bilanzen gestärkt und die Risiken ihrer Kapitalanlagen deutliche reduziert haben. Deutsche Lebensversicherer haben inzwischen weniger als drei Prozent ihrer Finanzanlagen in Anleihen von europäischen Ländern mit hoher Staatsverschuldung (GIIPS) investiert. Selbst ein weiterer Einbruch der Marktwerte dieser Anleihen hätte, deshalb vergleichsweise geringe Auswirkungen.
Für das Jahr 2013 erwartet Fitch ein Rückgang beim Neugeschäft. Nachdem der Markt in den Jahren 2009 und 2010 nur wuchs, weil das Geschäft mit den Einmalbeiträgen stark ausgeweitet wurde, gab es Ende 2011 einen Schlussverkauf, getrieben durch Vorzieheffekte vor der Absenkung des Rechnungszinses zum 1. Januar 2012. Die Agentur erwartet einen ähnlich positiven Effekt vor der Einführung der Unisex-Tarife am 21. Dezember 2012, danach allerdings mit einer Normalisierung, das heißt einem Rückgang des Neugeschäftes.
Der Ratingausblick unterstellt für 2013 und 2014 ein geringes Wirtschaftswachstum in Deutschland und keinen weiteren Rückgang der langfristigen Zinsen. Sollte das Land in eine Rezession abgleiten oder sollte sich die Staatsschuldenkrise verstärken, könnte Fitch den Ratingausblick (für die Branche) auf negativ ändern.
Der Bericht mit dem Titel '2013 Outlook: German Life Insurance: Profitability Under Pressure, but Capital will be Maintained', ist auf www.fitchratings.com erhältlich.
Kontakt: Dr. Stephan Kalb - Senior Director - Tel.: 069 / 768076 - 118 Dr. Christoph Schmitt - Director - Tel.: 069 / 768076 - 121 Fitch Deutschland GmbH Taunusanlage 17 60325 Frankfurt |
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