Vorsorgesparer schätzen Freiwilligkeit
Bei der zusätzlichen Altersversorgung wird Entscheidungsfreiheit hoch eingeschätzt, dennoch kann sich mehr als die Hälfte der Bürger eine gesetzlich verpflichtende private oder betriebliche Altersvorsorge durchaus vorstellen. Das ergab die jüngste Umfrage zum Deutschland-Trend-Vorsorge des Deutschen Instituts für Altersvorsorge (DIA).
Das Ablehnungspotenzial für ein verpflichtendes System, so wie es die OECD vor einiger Zeit Deutschland vorgeschlagen hat, ist allerdings kleiner, als diese Präferenzen auf den ersten Blick vermuten lassen. So finden immerhin 54 Prozent die Idee einer verpflichtenden Zusatzvorsorge mindestens gut. Wenn es zu solch einer Pflicht käme, sollte sie nach Meinung von rund der Hälfte der Befragten (51 Prozent) in der betrieblichen Altersversorgung angesiedelt sein. 32 Prozent sehen sie eher im Bereich der privaten Vorsorge. Der Rest wollte sich nicht auf einen der beiden Bereiche festlegen.
Ein Opting-out-Modell bewerten 61 Prozent mit mindestens gut. Es beruht indirekt auch auf Freiwilligkeit, bedarf aber immer eine bewusste Entscheidung gegen die zusätzliche Vorsorge. Eine solche Widerspruchsmöglichkeit halten 56 Prozent der Befragten auch für die Pflicht zur gesetzlichen Altersvorsorge für angebracht. Nach Meinung der Hälfte der Umfrageteilnehmer am DIA-Deutschland-Trend-Vorsorge sollte jeder frei entscheiden können, inwieweit er für das Alter vorsorgt.
Beim Index des DIA-Deutschland-Trend-Vorsorge, der in jedem Quartal ermittelt wird, gab es gegenüber dem Vergleichszeitraum nur wenig Veränderungen. Die Beurteilung der Sicherheit der privaten und betrieblichen Altersversorgung verweilt auf einem seit Anfang 2011 annähernd gleichbleibenden Niveau, wobei die Sicherheit der betrieblichen Altersversorgung geringfügig besser eingeschätzt wird. Wie in den Umfragen zuvor halten die Bürger die gesetzlichen Vorsorgesysteme für weniger sicher als die beiden anderen Säulen der Alterssicherung, tendenziell nimmt ihr Vertrauen in die gesetzlichen Rentensysteme seit 2009 allerdings zu. Die Befürchtung, den Lebensstandard im Alter senken zu müssen, verharrt weiterhin auf einem hohen Niveau. Dennoch bleibt die Bereitschaft, in den kommenden zwölf Monaten etwas zu tun, um die Versorgungslücke zu schließen, unverändert. Der sich aus den einzelnen Teilbereichen ergebende Indexwert bleibt wie im Vorquartal bei 114.
Das Deutsche Institut für Altersvorsorge erhebt seit 2009 in jedem Quartal die Stimmungen und Aktivitäten der Bevölkerung zum Thema Vorsorge. In der 18. Befragungswelle wurden vom 11. bis 18. Juli dieses Jahres 1.017 Erwerbstätige zwischen 18 und 65 Jahren befragt. Der aktuelle DIA Deutschland-Trend-Vorsorge steht unter www.dia-vorsorge.de als Download zur Verfügung.
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