Bürgerversicherung ist keine Lösung
Barmenia-Vorstand Josef Beutelmann auf Apella-Messekongress: Private Krankenversicherer tragen Verantwortung für den Fortbestand des funktionierenden Gesundheitssystems - Kein privater Krankenversicherer plant den Rückzug aus der Vollversicherung. Das bekräftigte Dr. h. c. Josef Beutelmann, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen und stellvertretender Vorsitzender des PKV-Verbandes, auf dem Apella-Messekongress in Rostock-Warnemünde.
Kein privater Krankenversicherer plant den Rückzug aus der Vollversicherung. Das bekräftigte Dr. h. c. Josef Beutelmann, Vorstandsvorsitzender der Barmenia Versicherungen und stellvertretender Vorsitzender des PKV-Verbandes, auf dem Apella-Messekongress in Rostock-Warnemünde. Alle im Verband der privaten Krankenversicherer vereinten Unternehmen stehen nach wie vor zur Vollkostenversicherung, entgegen der Gerüchte und Vermutungen, dass sich die ersten Anbieter angesichts der öffentlichen Diskussionen über die Zukunft der PKV bereits von diesem Geschäftsfeld strategisch verabschiedet hätten. Das stimme ebenso wenig wie die jüngsten Behauptungen über massenweise Abwanderungen von Kunden der PKV-Unternehmen zurück in die gesetzliche Versicherung. Das Gegenteil sei der Fall. Wenn privat Versicherte wieder in die GKV zurückkehren, so sei dies in der Regel durch gesetzliche Vorschriften erzwungen, weil sie zum Beispiel aus der Selbständigkeit in eine versicherungspflichtige Tätigkeit wechseln.
Josef Beutelmann setzte sich auf der Veranstaltung der Apella AG, die bereits seit mehreren Jahren im Kongresscenter Hohe Düne stattfindet, auch mit den Plänen einiger Parteien zu einer Bürgerversicherung auseinander. „Die Bürgerversicherung ist keine Lösung“, stellte der Barmenia-Vorstand fest. Allein schon wegen der demografischen Entwicklung werde es in der gesetzlichen Krankenversicherung künftig zwangsläufig zu weiteren Einschränkungen kommen. Vor allem die Krankenversicherung der Rentner sei das Problem des GKV-Systems, weil die künftigen Verpflichtungen in einer alternden Gesellschaft bei einem Umlagesystem zu einer riesigen impliziten Verschuldung führen.
Der Barmenia-Vorstand erläuterte den rund 250 Versicherungsmaklern und unabhängigen Finanzberatern aus dem Apella-Verbund, die am diesjährigen Messekongress teilnahmen, auch die Beweggründe der PKV-Branche, der seit Anfang April geltenden Begrenzung der Provisionen zuzustimmen. Die private Krankenversicherung habe politisch auf dem Spiel gestanden. Es liege aber auch in der Verantwortung der Branche, das gut funktionierende duale Gesundheitssystem in Deutschland zu erhalten.
Mit dem jährlich stattfindenden Apella-Messekongress verfolgt der in Neubrandenburg ansässige Maklerverbund das Ziel, seinen Partnern an zwei Tagen ein komprimiertes Informationsangebot zu unterbreiten. Daher wurden in diesem Jahr zum zweiten Mal auch mehrere Pecha-Kucha-Runden veranstaltet. Dabei handelt es sich um eine komprimierte und kurzweilige Kommunikationsform, bei der die jeweiligen Referenten in schneller Abfolge und wenigen Minuten Redezeit verschiedene Themen behandeln.
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