CapitalM mit Pro Real Sachwerte Police – aber was steckt denn dahinter?
In unserer Redaktion lief das Mailing einer Firma CapitalM auf, von dem wir annehmen, dass es vielen Vermittlern zugegangen ist. Das Mailing wirkt schon mit seiner „eingeklebt“ wirkenden „Signatur“ ein wenig seltsam. Angeboten wird, den „Frühstarterbonus“ im Vertrieb der Pro Real Sachwerte Police zu nutzen, verbunden mit der Aufforderung: „und binden Sie sich bis zum 29. Februar 2012 an!
Fragwürdiger Absender und mögliche juristische Konsequenzen
Eine Firma, die man nicht kennt, ein Mailing ohne Signatur, ein Empfänger, für den die nicht bestellte Information weder gedacht noch relevant ist. Das kann schon mal juristischen Ärger verursachen. „Grundsätzlich kann eine solche Aktion teuer werden. Erst Recht bei jemandem, der gar nicht Makler ist. Das ist eine mit Bußgeld bedrohte Ordnungswidrigkeit. Das ist ein Wettbewerbsverstoß. Und es kann zivil- und wettbewerbsrechtliche Unterlassungsansprüche nach sich ziehen“. Das bestätigt Rechtsanwalt Norman Wirth, Fachanwalt für Versicherungsrecht und Finanzwirt.
Vermutlich wurde das Mailing von CapitalM als Massenpost an eine große Adressensammlung verschickt. Nachforschungen führen zunächst zur Vienna Life in Liechtenstein. Dort entschuldigt man sich für die Aktion und informiert CapitalM. Wie aber die genaue Verbindung der beiden Firmen ist, lässt sich auch jetzt nicht nachvollziehen. Im Flyer ist die Rede von einem unabhängigen Beratungshaus. Die Internetseite, die uns anschließend genannt wird, führt auf eine Homepage ohne weitere Information.
Das Produkt
„Bereits ab einer Mindestprämie von EUR 2.500 können Anleger Kapital steueroptimiert für sich arbeiten lassen“, so wirbt CapitalM. Die „PRO REAL SACHWERTE POLICE“ wird als „sachwertbasiertes Investment“ gepriesen. „Indirekte Partizipation an der Wertschöpfungskette deutscher Immobilien, Fokussierung auf Deutschland, VERSICHERUNGSPLATZ LIECHTENSTEIN, Steueroptimierung, jederzeitige Umschichtung des Depots möglich, Sondervermögen (Insolvenzschutz), Kundendatenschutz“.
BaFin zur Klärung nicht erreichbar
Der Versuch, beim BaFin nachzufragen, ob dort diese Firma bekannt ist, führt nicht weiter. Der Anruf landet in der Zentrale, die Vermittlung an eine(n) Sachbearbeiter(in) scheitert. Sie sind sicher alle in derselben Besprechung. Auf unsere Mail mit entsprechenden Fragen warten wir - seit Mitte letzter Woche.
Volker P. Andelfinger