Homeoffice-Studie: Zwei von drei Angestellten arbeiten lieber zuhause als im Büro / Kreativität sprüht am heimischen Schreibtisch, aber die Karriere leidet
Die Kontaktbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie führten zu einer massiven Verlagerung vom Büro ins Homeoffice, und die Mehrheit der Angestellten freut sich über den Arbeitsplatz zuhause. Kreative und planerische Aufgaben können sie in den eigenen vier Wänden besser bewältigen als in der Firma. Vier von zehn Heimarbeitern gehen aber auch davon aus, dass regelmäßiges Homeoffice langfristig der Karriere schadet. Das sind Ergebnisse der Mitte April von der mhplus Krankenkasse und der SDK Süddeutsche Krankenversicherung durchgeführten Studie "Gesundes Homeoffice". Mehr als 1.500 Arbeitnehmer wurden dafür befragt.
65 Prozent der Angestellten, die im Verlauf der Coronakrise zumindest zeitweise im Homeoffice saßen oder auch immer noch sitzen, stimmen der Aussage zu, dass sie insgesamt lieber zuhause als im Büro arbeiten. „Viele Stressfaktoren fallen weg, wie zum Beispiel lärmende Kollegen oder ein anstrengender Arbeitsweg“, sagt Oliver Schwab, Leiter Firmenvertrieb bei der Süddeutschen Krankenversicherung (SDK). „Die berufliche Freiheit wird allerdings teuer erkauft: 41 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass sich ein regelmäßiges Homeoffice nachteilig auf die Karriere auswirkt.“ Die Arbeitsbelastung wird uneinheitlich bewertet: Vier von zehn Angestellten finden es im Homeoffice anstrengender als im Büro, 60 Prozent spüren in den eigenen vier Wänden einen geringeren Arbeitsdruck.
„Homeoffice ist nicht für alle Tätigkeiten gleich gut geeignet. Sobald eine enge Interaktion mit den Kollegen notwendig ist, spielt das traditionelle Büro seine Vorteile aus“, fasst Oliver Schwab zusammen. Würden Ruhe und Konzentration verlangt, bevorzugen die Studienteilnehmer aber klar das Homeoffice: „57 Prozent können zuhause besser kreativ arbeiten, im Büro sind es nur 18 Prozent, 25 Prozent sind an beiden Orten erfolgreich schöpferisch unterwegs. Aber auch für planerische Aufgaben empfiehlt sich das Arbeitszimmer zuhause. Diese Erfahrungswerte sollten Arbeitgeber auch für die Zeiten nach Corona im Auge behalten.“