Die beiden großen Ängste der Millennials: Altersarmut und Gewalt
• Neue Studie gibt überraschende Einblicke in die Zukunftssorgen der Millennials • Vertrauen in die gesetzliche Rente auf Tiefststand • Hilflosigkeit und Unkenntnis verhindern eigene Vorsorge
Eine soeben veröffentlichte repräsentative Studie der Nürnberger Versicherung in Zusammenarbeit mit dem F.A.Z.-Institut gibt interessante Einblicke in die Lebensplanung und Zukunftssorgen der sogenannten Generation Y, der heute 16- bis 35-Jährigen. Die Studie zeichnet das Bild von jungen Menschen, die einerseits Probleme für die eigene Zukunftsplanung erkennen, aber andererseits ein beträchtliches Maß an Untätigkeit zeigen, sich diesen zu stellen und sie zu lösen.
An erster Stelle ihrer Zukunftsängste nennen 58,8 Prozent der Millennials die Angst vor Terrorismus und an dritter mit 48,4 Prozent die Angst vor Krieg. Überraschend: Schon an zweiter Stelle, mit 50,4 Prozent, steht die Sorge um die Sicherung des Lebensstandards im Alter und damit Angst vor Altersarmut. 40,5 Prozent haben zudem Bedenken, dass sie nicht über ausreichende Rücklagen verfügen oder für Notfälle abgesichert sind.
Angst vor Altersarmut, aber wenig Eigeninitiative
Wesentlicher Grund für die Angst vor Altersarmut ist mangelndes Vertrauen in die gesetzliche Rentenversicherung. 37,8 Prozent der Befragten fordern, der Staat müsse das Rentenniveau langfristig so sichern, dass auch die jüngere Generation nennenswerte Leistungen im Ruhestand erwarten darf.
Trotz ausgeprägter Furcht vor Finanzsorgen nach Ende des Berufslebens verzichten 54,2 Prozent der Millennials gänzlich darauf, etwas für später zurückzulegen. Jeder Sechste äußert hierfür als Grund das Fehlen der notwendigen finanziellen Mittel. Hingegen vertrauen rund 20 Prozent der Millennials auf ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit. Ihr künftig steigendes eigenes Einkommen macht die jetzige Bildung von Rücklagen überflüssig – meinen sie.
Der Kopf wird vielfach in den Sand gesteckt
Nicht nur der gesetzlichen Rente, auch dem Thema der privaten Altersvorsorge durch Versicherungen stehen sie kritisch gegenüber – und dies aus unterschiedlichsten Gründen: So empfinden 44,2 Prozent der Befragten Versicherungen und private Vorsorgeprodukte als zu teuer. 27,3 Prozent haben Zweifel, im Schadensfall tatsächlich eine Leistung zu erhalten. Jeder Fünfte hat grundsätzlich wenig Vertrauen in die Branche.
Manche Einstellungen und Äußerungen weisen auf ein eher schwach ausgeprägtes Wissen um die Möglichkeiten einer privaten Altersvorsorge hin. Dies ist nicht verwunderlich, denn für 26,6 Prozent sind Versicherungsthemen schlicht zu langweilig, aber auch zu kompliziert, um sich damit intensiv auseinanderzusetzen. Und deshalb ist es wenig überraschend, dass rund 40 Prozent der 18- bis 29-Jährigen dem Thema – trotz aller Befürchtungen – keine Priorität einräumen und ihre Vorsorgepläne in die Zukunft verschieben.
„Die Ergebnisse der Studie zeigen eindrucksvoll, dass das Thema Altersvorsorge die junge Generation bewegt und keine individuelle, sondern eine gesellschaftliche Herausforderung ist“, betont Dr. Armin Zitzmann, Vorstandsvorsitzender der Nürnberger Versicherung. „Wir als Unternehmen haben in diesem Zusammenhang eine besondere Verantwortung. Unsere Aufgabe ist es, diese jungen Menschen wieder für solch wichtige Themen zu interessieren und zu sensibilisieren.”