Laub, Nebel und Wild: Herausforderungen für Autofahrer im Herbst - Auf passende Reifen, gute Sicht und defensives Fahrverhalten achten
Der Herbst birgt zahlreiche Gefahren für Autofahrer: nasses Laub auf dem Asphalt, Wild auf der Fahrbahn und Nebelbänke aus dem Nichts. Wie Autofahrer ihr Fahrzeug und ihre Fahrweise der nasskalten Jahreszeit anpassen und sich am besten auf Nebel, frühe Dämmerung und rutschige Fahrbahnen einstellen, erläutert Frank Mauelshagen, Kfz-Experte von ERGO.
Vorausschauend fahren
Herbst und Winter stellen Autofahrer vor einige Herausforderungen. Häufig verwandelt zum Beispiel nasses Laub die Fahrbahn in eine gefährliche Rutschbahn. Ein den Straßenverhältnissen angepasstes, vorausschauendes Fahren bei reduzierter Geschwindigkeit ist daher Pflicht. Ebenfalls eine typische Herbst-Erscheinung: Bei Fahrten über Land liegt die Straße plötzlich im Nebel. In diesem Fall gilt: Die Geschwindigkeit reduzieren und zwar nach der Faustregel „Geschwindigkeit ist gleich Abstand zum Vordermann“. Das heißt, wer mit 50 km/h fährt, hält einen Mindestabstand von 50 Metern zum Vordermann. „Doch Vorsicht: Ein zu abruptes Abbremsen bei plötzlichem Nebel kann für den nachfolgenden Verkehr gefährlich werden“, warnt Frank Mauelshagen, Kfz-Experte der ERGO, und empfiehlt: „Lieber maßvoll bremsen und bei Bedarf die Nebelschlussleuchten nutzen.“ Sie machen den Hintermann auf das vorausfahrende Fahrzeug aufmerksam – können ihn aber auch blenden. Daher dürfen Autofahrer die Spezialleuchten erst bei einer Sichtweite von unter 50 Metern anschalten und müssen sie bei Sichtverbesserung sofort wieder ausschalten. Viele Fahrer entscheiden sich im Herbst und Winter für das ganztägige Fahren mit Abblendlicht. Bei modernen Fahrzeugen schaltet sich das Abblendlicht sogar abhängig von den Lichtverhältnissen automatisch ein beziehungsweise aus. Typisch für die herbstliche Jahreszeit ist eine tiefstehende Sonne. Sie kann Autofahrer tagsüber stark blenden – im schlimmsten Fall so stark, dass sie sogar Ampellichter übersehen. „Eine Sonnenbrille im Handschuhfach empfiehlt sich deshalb nicht nur im Sommer“, weiß Frank Mauelshagen. Sehr wichtig für eine gute Sicht sind zudem saubere Windschutzscheiben, sowohl außen als auch innen. Denn das Sonnenlicht wird durch den Schmutz auf den Scheiben gebrochen und blendet dadurch noch mehr. Daher ist es empfehlenswert, jetzt die Scheibenwischerflüssigkeit zu überprüfen, die mit einem Zusatz von Frostschutzmittel versehen sein sollte.
Herbstzeit = Zeit für Winterreifen
„Spätestens wenn sich Raureif und vereiste Stellen auf dem Asphalt zeigen, benötigen Autos eine Winterbereifung“, weiß der Kfz-Experte von ERGO. Denn bei Reif- oder Eisglätte, Schneeglätte und Schneematsch sind Winterreifen Pflicht. Autofahrer riskieren sonst ein Bußgeld und müssen bei einem Unfall mit Sommerreifen unter Umständen auch mit Leistungskürzungen seitens der Versicherung rechnen. Deshalb: Den Reifenwechsel möglichst bis Ende Oktober vornehmen, auf jeden Fall aber bei dauerhaften Temperaturen unter sieben Grad Celsius.