Strategiekommentar - Investec European Equity
Von Ken Hsia, Portfoliomanager Investec European Equity Fonds. Der folgende Kommentar stellt die Ansichten des Anlageverwalters zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dar.
Marktumfeld
Im März sorgten Befürchtungen, dass die Entscheidung der Trump-Regierung Zölle auf Metalle und chinesische Güter in Höhe von 50 Mrd. USD zu erheben einen globalen Handelskrieg auslösen könnte, zu einen weiteren Abverkauf der europäischen Märkte. Dies kostete den MSCI Europe Index weitere 1,2% in US-Dollar (2,0% in Euro) der so seine Talfahrt vom Februar weiter fortsetzte. Insbesondere zyklische Sektoren wie Nicht-Basiskonsumgüter, Grundstoffe und Finanzwerte, die den direkten und indirekten Auswirkungen eines möglichen Handelskrieges (Devisen und Zinskurve) am stärksten ausgesetzt sind, leideten darunter. Defensive Sektoren, wie Versorger und Immobilien, hingegen erwiesen sich als relativ widerstandsfähig.
Überblick über die Wertentwicklung
Die Strategie blieb im Berichtsmonat hinter dem MSCI Europe Index vor Abzug von Gebühren zurück*. Der Aktienkurs des britischen Business-Software-Unternehmens Micro Focus gab nach einer Umsatzwarnung um mehr als die Hälfte nach, woraufhin der neue CEO sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte. Unser Anlageargument basierte auf der Erfolgsbilanz des Unternehmens Kosten zu senken und Vermögensminderungen von erworbener Legacy-Software zu kontrollieren. Die Ankündigung niedrigerer Umsatzerwartungen haben das Vertrauen der Anleger, was die Fähigkeit des Unternehmens betrifft, seine angestrebte Marge zu erreichen, erschüttert, was zur Underperformance des Titels führte. Die französische Versicherungsgesellschaft AXA schnitt ebenfalls unterdurchschnittlich ab. Die geplante Übernahme des US-amerikanischen Versicherungsunternehmens XL Group halten die frustrierten AXA-Anleger für zu teuer. Zudem hatten sie gehofft, dass die Erlöse jüngster Veräußerungen an die Aktionäre ausgeschüttet werden würden. Die Online-Bestellplattform Just Eat entwickelte sich unterdurchschnittlich. Der neue CEO hatte Investitionen angekündigt, um die Marke des Unternehmens zu stärken und Lieferungen für Restaurantketten über Drittparteien anzunehmen.
Das britische Unternehmen Shire leistete den größten Beitrag zur Performance nachdem Gerüchte über eine mögliche Übernahme durch den japanischen Pharmakonzern Takeda bekannt wurden. Das Luxusunternehmen Burberry leistete ebenfalls einen wichtigen Beitrag. Der Titel erhielt durch die Ankündigung Auftrieb, dass Riccardo Tisci, bisher Designer bei Gucci, Christopher Bailey als Kreativdirektor ersetzen würde. Das spanische Ingenieurunternehmen ACS entwickelte sich ebenfalls gut, als bekannt wurde, dass es mit dem Mitbewerber Atlantia eine Vereinbarung geschlossen hatte, um gemeinsam die Kontrolle des spanischen Mautstraßenbetreiber Abertis zu übernehmen, statt in einen langen Bieterkrieg verwickelt zu werden.
Ausblick und Strategie
Auch wenn die Volatilität in die Märkte zurückgekehrt ist und die negativen Schlagzeilen machen auf die Stimmung geschlagen haben, bietensich dadurch mehr Chancen für Bottom-up-Anleger wie uns. Eine solide Berichtssaison für Unternehmensgewinne liegt hinter uns, und wir beurteilen europäische Aktien nach wie vor positiv. Wir steuern Risiken weiterhin mit großer Sorgfalt und nutzen Chancen, um Titel selektiv zu attraktiveren Chancen zu erwerben.
*Auf der Grundlage der kombinierten Renditen diverser verwalteter Mandate und gepoolter Fonds vor Abzug von Gebühren. Die Nettorenditen werden niedriger sein und die relativen Renditen können abhängig von der gehaltenen Anteilsklasse und den maßgeblichen Gebühren unterschiedlich ausfallen.
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Dr. Matthias Wühle
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