Anleger des Insolventen Containerspezialisten P&R verlieren Verkaufsmöglichkeit - „boerse-online.de“: Deutsche Zweitmarkt AG setzt Handel aus / „Unklarheit bei den Angeboten“
Die Anleger des insolventen Containerspezialisten P&R haben eine wichtige Möglichkeit verloren, ihre gefährdeten Investments zu verkaufen. Torsten Filenius, Vorstand der Deutsche Zweitmarkt AG, sagte dem Finanzportal „boerse-online.de“, sein Unternehmen habe „aufgrund der aktuellen Situation“ den Handel mit P&R-Anlagen ausgesetzt. Es bestehe „Unklarheit bei den Angeboten“.
Die Plattform, die von den Börsen Hamburg/Hannover überwacht wird, hatte Anlagen von P&R im vergangenen Herbst erstmals gelistet. Zuvor waren lediglich Anteile an Geschlossenen Fonds an dem Zweitmarkt handelbar, dann waren sogenannte Direktinvestments wie jene von P&R hinzugekommen.
Hintergrund der Aussetzung: Drei Gesellschaften des P&R-Konzerns stehen seit dieser Woche unter vorläufiger Insolvenzverwaltung. 51 000 Anleger hatten 3,5 Milliarden Euro investiert, was die Angelegenheit zum größten Finanzskandal der letzten Jahrzehnte machen könnte. P&R gilt als Marktführer bei Anlage in Containern. Hierbei handelt es sich nicht um Geschlossene Fonds oder deren Nachfolgeprodukt, die Alternativen Investmentfonds, sondern um relativ wenig regulierte Direktanlagen. Die Investoren kauften bei P&R Container, um sie sofort an P&R zurückzuvermieten. Nach drei bis fünf Jahren kaufte P&R die Container zum Restwert zurück. Während dieser Zeit gab es keine Möglichkeit, den Kontrakt an P&R zurückzugeben. Stets floss das Geld wie versprochen – bis vor einigen Wochen. Dann setzte die Geschäftsführung fällige Zahlungen und im März den Vertrieb der Produkte aus. Anfang dieser Woche wurden die Insolvenzanträge bekannt.
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