Donner & Reuschel: Mumm kompakt - Die Rückkehr der Volatilität
Die in der letzten Woche zaghaft begonnene Unruhe am Rentenmarkt sorgte für eine heftige Korrektur und einen „Sell-off“ an den globalen Aktienmärkten. Der DAX verlor in der Vorwoche 4,16% und somit seine ganze Jahresperformance. Am Montag weiteten sich die Verluste weiter aus. Besonders hart traf es gestern aber die sonst so robusten US-Indizes. Der Dow Jones Industrial verlor 4,60% und der Nasdaq 100 3,80% – an nur einem Tag!
In der Folge werden auch die europäischen Aktienbörsen am Dienstag noch einmal deutlich nachgeben. Grund für diese Korrektur ist die Angst vor steigenden Zinsen. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe stieg zeitweise auf 0,77% p.a., das Pendant in den USA auf knapp 3,00% p.a.. Die nahezu risikolose Alternative zum Aktienmarkt wird damit zumindest in den USA immer attraktiver, womit ein Hauptargument für Aktien-Investments aus den letzten Jahren nicht mehr gilt. In Europa sieht die Situation noch anders aus. Bundesanleihen mit kurzen Laufzeiten rentieren noch immer deutlich im Minus (z.B. Einjährige mit -0,55% p.a.). Generell ist der Renditeanstieg zwar ein positives Zeichen. Die Wirtschaft läuft rund und der US-Arbeitsmarktbericht wies Lohnsteigerungen von 2,9% aus. Die langersehnte Inflation ist wieder ein Thema und die Fed signalisierte eine weitere Zinsanhebung im März. Der Pfad der Normalisierung ist in den USA allerdings schon weit fortgeschritten und daher eine Gefahr für die hohe Aktienbewertung. In Europa sind nicht nur die Renditeanstiege Grund für die Korrektur.
Der weiterhin starke Euro belastet die exportorientierten Unternehmen und ihre Gewinnentwicklung. So fielen einige Unternehmensberichte in den letzten Tagen trotz der guten globalen Konjunktur, eher enttäuschend aus, besonders die Zahlen der Deutschen Bank. Immerhin haben die Verluste zuletzt wieder für leicht fallende Zinsen, einen festeren US-Dollar und vor allem einen deutlichen Anstieg der Volatilität, der Angstbarometer der Aktienmärkte, gesorgt. Das waren in der Vergangenheit oftmals die Vorzeichen einer beginnenden Stabilisierung.
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