Weniger Extras, höhere Kosten – Mehrwertkonten …

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Weniger Extras, höhere Kosten – Mehrwertkonten oft wenig überzeugend – Testsieger ist die Hamburger Sparkasse

01.03.2017

Ein Girokonto mit Extraleistungen wie Versicherungen oder Vergünstigungen im Bereich Gastronomie und Events kann attraktiv sein. Etliche der sogenannten Mehrwertkonten halten aber nicht das, was sich viele Kunden davon versprechen. Das zeigt der Test des Deutschen Instituts für Service-Qualität, welches im Auftrag des Nachrichtensenders n-tv Mehrwertkonten von zehn Finanzinstituten untersucht hat (Sendehinweis: n-tv Ratgeber – Geld, Mittwoch, 01.03.2017, 18:35 Uhr).

Nur wenige Mehrwertkonten empfehlenswert
Zweimal „gut“, einmal „befriedigend, aber gleich sechsmal nur „ausreichend“ und sogar ein „mangelhaft“ – die Banken und Sparkassen schneiden mit ihren „Premium“-Girokonten insgesamt dürftig ab. Einer der Gründe liegt in der abnehmenden Zahl an Sonderleistungen, die die Konten bieten. Besonders gering fällt das Angebot an Freizeitservices sowie Ermäßigungen aus. Auch die Absicherungsleistungen, beispielsweise Versicherungen, sind im Vergleich zu Vorstudie weiter gesunken. Die attraktivsten Extras erhalten Kunden noch im Bereich Reise. Eine Auslandsreise-Krankenversicherung ist beispielsweise bei neun von zehn untersuchten Mehrwertkonten inklusive. Auch Reiserücktrittsversicherung und Bargeldservice vor Ort auf Reisen, etwa bei Kartenverlust, gehören häufig zum Leistungspaket.

Preis-Leistungs-Verhältnis kritisch prüfen
Die Konten mit Extraleistungen sind in der Regel auch mit höheren Kontoführungsgebühren verbunden. Die Banken und Sparkassen kassieren hier im Schnitt monatlich 10,85 Euro, im Einzelfall sogar bis zu 16,90 Euro. Die Kosten sind damit gegenüber der Vorjahresstudie weiter gestiegen. Zusätzlich zur Grundgebühr berechnen einige Finanzinstitute ihren Kunden weitere Kosten, etwa für die Kreditkarte oder für beleghafte Buchungen.

Habenzins kaum noch messbar
Auch vor hohen Dispogebühren sind Mehrwertkonto-Kunden nicht gefeit: Wer sein Konto überzieht, muss hier bis zu 11,3 Prozent Zinsen p. a. zahlen, bei nicht genehmigter Überziehung sogar bis zu 14,9 Prozent. Markus Hamer, Geschäftsführer des Deutsches Instituts für Service-Qualität, bilanziert: „Angesichts der Kosten sollten Interessenten bei den Mehrwertkontomodellen kritisch prüfen, welche Vorteile die Leistungen einem persönlich bieten. Die Guthabenverzinsung kann hier kein Argument sein – im Test lag diese im Schnitt bei sagenhaft niedrigen 0,002 Prozent.“

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