Globales Tauziehen - Wirtschaftlicher Aufschwung vs. …

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Globales Tauziehen - Wirtschaftlicher Aufschwung vs. zunehmende Spannungen

06.02.2017

Bis in den späten Herbst letzten Jahres war "niedriger" das Schlüsselwort, um die globalen Märkte zu beschreiben: niedrige Zinsen, niedrige Inflation und geringeres Wachstum. Die Liste geht weiter. Doch wie mein Kollege Joe Amato in seinem Beitrag "Hoffnungen und Ängste" letzte Woche beobachtet hat, sehen wir endlich die Rückkehr von Konjunktur und Wirtschaftswachstum. Tatsächlich wechselte das Motto von "niedriger" zu "höher": höhere Zinsen, höhere Inflation und höheres Wachstum, um nur drei Beispiele zu nennen.

Heute sind wir in einem breiteren, expansiven Markt, der voraussichtlich ein wirtschaftliches Umfeld schafft, das riskante Vermögenswerte unterstützen wird. Als Präsident Trump am vergangenen Freitag begann, Elemente des Dodd-Frank Act zu lockern, ist dies nur das jüngste Beispiel für viele Faktoren, die die Märkte potenziell unterstützen. Vor diesem positiven Hintergrund sind die Aktienmärkte gestiegen, die Anlegerstimmung bessert sich und das Wachstum kehrt zurück.

Jedoch während das Umfeld grundsätzlich günstig ist, können einige dieser vermeintlichen Vorteile sich als zweischneidig erweisen. In den USA zum Beispiel könnten höhere Zinsen und ein steigender Dollar das Wachstum dämpfen oder sogar abwürgen. In Europa, wo die geldpolitischen Impulse schwinden, nimmt der politische Gegenwind zu, das führt zu mehr Unsicherheit. Und in Japan sind höhere Löhne und eine Verbesserung des Verbrauchervertrauens notwendig.

Unangenehme Phasen – trotz positiver Grundstimmung

In der Tat ist es sehr wahrscheinlich, dass Investoren, sowohl in den USA als auch weltweit, dieses Jahr unangenehme Perioden erleben, bevor sie höheres Wachstum sehen. In gewisser Weise ist es wie ein Tauziehen zwischen dem zyklischen Aufschwung im Wachstum – angetrieben von Steuerreform, Deregulierung und so weiter – und beginnenden Spannungen. Das jüngste Beispiel dieses Tauziehens sind die US-Arbeitsmarktdaten vom vergangenen Freitag: Es wurden mehr Jobs geschaffen, aber das Lohnwachstum schwächelt.

Wir haben so etwas in der Vergangenheit bereits gesehen, so zuletzt auf dem Anleihenmarkt letztes Jahr. Doch mir stellt sich vor allem die Frage, wie Investoren darauf reagieren werden. Zwar gab es in den letzten Tagen eine kurze Pause im Anschluss an die Entscheidung der US-Notenbank, die Zinsen unverändert zu lassen, in der die Märkte Atem schöpften. Aber grundsätzlich geht es weiter aufwärts und Investoren auf der ganzen Welt horchen auf, wie die Mittelflüsse von Anleihen hin zu Aktien in den letzten Monaten zeigen.

Auf internationaler Ebene gibt es einen global koordinierten Aufschwung, wenn auch stellenweise lückenhaft. Dies wiederum ist auch eine positive Entwicklung. Im Laufe der Zeit allerdings könnte die bestehende Divergenz bei Regionen und Anlageklassen sich noch weiter verschärfen. Der kontinuierliche Aufstieg des Populismus, gekoppelt mit einer Reihe von politischen Wahlen in Europa und anderswo in diesem Jahr, könnte die Lage noch weiter verschlimmern. Zuletzt waren die Märkte weniger volatil. Doch wir fürchten, dass die Volatilität bald wieder ihr hässliches Haupt hebt – eine unerwünschte Entwicklung für Investoren, die nicht darauf vorbereitet sind.

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