Der Einfluss steigender Zinsen auf Wandelanleihen
Sowohl in den USA als auch in Europa berücksichtigen Anleger bei der Asset-Allokation zunehmend die potenziellen Folgen steigender Zinsen. Insbesondere diejenigen, die einen höheren Anteil an festverzinslichen Werten halten, müssen sich von vornherein gegen Risiken absichern, um den Marktwert ihrer Anlagen zu schützen.
Eine mögliche Lösung besteht darin, in Anlageklassen zu investieren, die kaum oder negativ mit Zinsen korrelieren. Während eine Erhöhung des Aktienanteils für die meisten dieser Anleger möglicherweise zu aggressiv wäre, sind Wandelanleihen aus unserer Sicht eine optimale und ausgewogene Anlagelösung. Tatsächlich lässt sich rückblickend festhalten, dass diese Anlageklasse in Zeiten steigender Zinsen eine starke Performance vorweisen konnte – z. B. zwischen 1999 und 2000 oder zwischen 2002 und 2003. Die vergleichsweise geringe Korrelation mit Zinsen ist hauptsächlich auf die Konstruktion von Wandelanleihen als Mischform aus einer Anleihekomponente und einer Aktienoption sowie auf die strukturell geringere Duration bei Auflegung und im Durchschnitt zurückzuführen. Aufgrund ihres konvexen Profils nimmt die Zinssensitivität von Wandelanleihen bei Kursanstiegen faktisch ab, während ihre Aktiensensitivität steigt.
Dennoch sind Wandelanleihen nicht vollständig immun gegenüber Zinsänderungsrisiken, da die jeweils zugrundeliegende Aktienexposure einiger Sektoren wie z. B. der Immobilien- oder Versorgungsbranche unter einem möglichen Anstieg leiden könnte. Wandelanleihen, die strukturell auf diese Sektoren ausgerichtet sind, würden dem Trend indirekt entsprechend ihres Deltas folgen.
Im aktuellen Marktumfeld und nach einer starken Branchenrotation Ende 2016, auf die ein Ausverkauf speziell in den genannten Segmenten folgte, ist ihr Delta jedoch stark gesunken, weshalb ein solch nachträglicher Effekt begrenzt wird.