Bewegung bei den Baufinanzierungszinsen & Auswirkungen der US-Wahl
+++ Anfang Oktober bis Anfang November: Zinsbewegungen in beide Richtungen +++ FED und EZB bleiben starr +++ Bestzins für zehnjährige Hypothekendarlehen leicht erhöht im Vergleich zum Vormonat bei 0,79 Prozent (Stand 01.11.16) +++
Wie sich die Wahl in den USA auf die Zinsen in Deutschland auswirkt
Der Sieg von Trump kam unverhofft, war er doch von der Mehrzahl der Meinungsforscher für höchst unwahrscheinlich eingestuft worden. Erste Reaktionen: An den Börsen ging es turbulent zu. Doch mittlerweile haben sich die Stände wieder etwas erholt. Wie sich die Wahl im Detail auswirken wird, kann wohl kaum jemand voraussehen, gerade weil Trump im Wahlkampf immer wieder durch nicht konsistente Äußerungen auffiel.
Für Experten war es nicht verwunderlich, dass Yellen, Chefin der amerikanischen Notenbank (Fed), die Zinsen am 2. November nicht anhob, um die Wahl nicht im Vorfeld zu beeinflussen. Auch wenn Trump ihr gerade das immer wieder lautstark vorwarf: Yellen unterstütze Hillary Clinton und halte die Zinsen niedrig, damit die Wirtschaft prosperiere und die Wähler zufrieden seien. Die USA seien bereit für höhere Zinsen. Er werde Yellen direkt des Amtes entheben, so Trump im Wahlkampf.
So bleibt die Frage spannend, ob sich die Fed-Chefin in der derzeitigen Situation am 14. Dezember, wenn Trump noch nicht im Amt ist, zu einem nächsten Zinsschritt durchringen kann. Yellen äußerte zuletzt – wenn auch leise – Andeutungen, eine Zinserhöhung noch in diesem Jahr sei denkbar. Vor dem Wahlausgang rechneten viele Experten damit, dass die Zinsen im Dezember von der Fed minimal angehoben würden. Demgegenüber steht die These, Yellen möchte die Märkte beruhigen und werde die Zinsen auf dem derzeitigen Niveau von 0,25 bis 0.5 Prozent belassen. Den letzten Schritt nach oben auf der Zinsleiter unternahm die US-Notenbank im Dezember 2015.
Seitdem hat sich der europäische Leitzins ein Mal verändert: Im März ging er zum ersten Mal in der Geschichte der Europäischen Zentralbank auf null Prozent – entwickelte sich also konträr zum Fed-Zins. Mario Draghi, Chef der Europäischen Zentralbank, äußerte sich auf der letzten Sitzung Ende Oktober 2016 erneut uneindeutig. Er behielt den Status quo bei und wies vorsichtig auf eine etwaige Weichenstellung im Dezember hin. Heute wurden jedoch Stimmen aus der EZB laut, wonach man ruhiger als die Märkte reagieren werde und weiterhin die Zielinflationsrate von zwei Prozent im Auge behielte.