Fitch bestätigt ‘AA-’ Finanzstärkerating der Provinzial NordWest - Ausblick stabil
Fitch Ratings hat das ‘AA-’ Finanzstärkerating (Insurer Financial Strength, IFS) der Westfälischen Provinzial Versicherung AG (WPV) und der Provinzial NordWest Lebensversicherung AG (PNWL) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist ‘stabil’.
SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS
Die Ratings spiegeln Fitchs Sichtweise auf die WPV und PNWL als Kerngesellschaften der Provinzial NordWest Gruppe (PNW) wider, welche die Agentur wiederum als integralen Bestandteil der Sparkassen-Finanzgruppe (SFG, Emmittentenausfallrating ‘A+’, Ausblick stabil) ansieht. Die Zugehörigkeit zur SFG wirkt sich zugunsten der Ratings der WPV und PNWL aus.
Die PNW wird vollständig von der SFG und öffentlich-rechtlichen Organisationen gehalten und ihre Versicherungslösungen sind Kernbestandteils des Produktangebotes für Kunden der Sparkassen in ihrem festgelegten Vertriebsgebiet. Zum Beispiel werden zwei Drittel des Neugeschäfts in der Lebensversicherung von Sparkassen verkauft. Außerdem sind die Marke der PNW und Ihr Agenturnetzwerk eng mit den Sparkassen verknüpft. Fitch sieht deshalb die PNW als das Versicherungsstandbein der Sparkassen in ihrer Vertriebsregion an und glaubt, dass es eine hohe Wahrscheinlichkeit dafür gibt, dass die SFG im Bedarfsfall Unterstützung zur Verfügung stellen würde.
Auch ohne Berücksichtigung der SFG ist die PNW stark kapitalisiert, folgt guten Reservierungsstandards und verfügte in den vergangenen Jahren über eine fortlaufend starke versicherungstechnische Ertragslage. Für das laufende Jahr erwartet Fitch ein stabiles bis leicht höheres Ergebnis. Andererseits hat die PNW einen hohen Prämienanteil an Wohngebäudeversicherung in ihren Büchern, welcher zu wesentlichen Risiken aus Unwetterschäden führen kann, die allerdings durch einen angemessenen Rückversicherungsschutz deutlich gemindert werden. Außerdem führt das auf Nordwestdeutschland ausgerichtete Geschäft zu einer begrenzten geographischen Diversifikation sowie einem eingeschränkten Wachstumspotenzial.
Das Konzernergebnis der PNW fiel 2014 niedriger aus und lag bei 102 Mio. EURO (2013: 130 Mio. EUR), welches auch durch das rückläufige versicherungstechnische Nettoergebnis in der Schaden-/Unfallversicherung von 5 Mio. EURO (2013: 22 Mio. EURO) verursacht wurde. In den vergangenen zwei Jahren war das Vertriebsgebiet der PNW von hohen Schäden aus Naturgewalten, die über dem langjährigen Mittel lagen, betroffen. Dabei erwies sich der Rückversicherungsschutz in beiden Jahren als angemessen. Gleichzeitig erzielte die WPV eine Netto-Schaden-/Kostenquote von 97,7% (2013: 92,2%), die damit deutlich schwächer als die Marktquote von 94,1% (2013: 99,2%) war.