Zinszusatzreserve verzerrt Nettoverzinsung

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Zinszusatzreserve verzerrt Nettoverzinsung

20.10.2015

Bereinigte Nettoverzinsung liegt deutlich unter den 4,4 Prozent gemäß GDV-Formel / Die Entwicklung der Nettoverzinsung verlief in der Vergangenheit durchaus positiv. 2009 lag sie bei 4,1 Prozent und steigert sich bis 2013 sogar auf durchschnittlich 4,7 Prozent im Markt. Laut dem jetzt erschienenen procontra LV-Check, lag die Nettoverzinsung 2014 noch immer bei attraktiven 4,4 Prozent. Angesichts eines Leitzinses nahe der Nulllinie, eine auf den ersten Blick durchaus positive Zinszahl.

Doch seit 2011 wird die Nettoverzinsung maßgeblich von der Zinszusatzreserve (ZZR) beeinflusst. Sie ist für die deutschen Lebensversicherer für alle Garantiezusagen, oberhalb des Referenzzinssatzes verpflichtend zu bilden. 2011 sank dieser erstmal unter die 4-Prozent-Marke auf 3,92 Prozent, im vergangenen Jahr sogar auf 3,15 Prozent. Folglich stützt die ZZR nun nicht nur die 4-Prozenter (1994-2000), sondern auch Verträge mit einer Garantie von 3,5 Prozent (bis 1993) und 3,25 Prozent (2001 bis 2003).

Einfluss auf die Nettoverzinsung
Für den Großteil der Finanzierung realisieren die Lebensversicherer vermehrt ihre Bewertungsreserven, die sich laut procontra LV-Check Ende 2014 auf über 156 Milliarden Euro summierten. Diese Gewinne aus dem Abgang von Kapitalanlagen erhöhen direkt das Kapitalanlageergebnis und damit die Nettoverzinsung laut Verbandsformel. Das führt tendenziell zu einer höheren Nettoverzinsung auf dem Papier.

Doch das Realisieren von Bewertungsreserven geschieht alles andere als freiwillig. Zwar stützt es die Finanzierung der ZZR, doch bei der Wiederanlage müssen sich die Lebensversicherer mit dem aktuell niedrigen Zinsniveau zufriedengeben.

Nettoverzinsung

Die bereinigte Nettoverzinsung
Die Nettoverzinsung, gepusht durch die Zwangshandlung der Auflösung von Bewertungsreserven, gibt also ein verzerrtes Zinsertragsbild wieder. Für eine realistischere Betrachtung wurde im procontra LV-Check 2015 erstmals das Kapitalanlageergebnis um die Zuführung zur Zinszusatzreserve reduziert. Die so bereinigte Nettoverzinsung lag im Marktschnitt bei 3,6 und damit deutlich unter den 4,4 Prozent auf die man mittels GDV-Formel kommt. Bei einigen Anbietern beträgt die Differenz bis zu 1,7 Prozentpunkte. So wie bei der LVM, deren ursprüngliche Nettoverzinsung von 4,3 Prozent sich auf 2,5 Prozent reduzierte. Bei der Basler beträgt der Unterschied 1,5 Prozentpunkte, Marktführer Allianz weist eine bereinigte Nettoverzinsung von 4,1 Prozent aus (vorher 4,9 Prozent). Die Alte Leipziger macht in ihrem Geschäftsbericht als einer der wenigen Anbieter auf diesen Effekt aufmerksam. Um die ZZR bereinigt, beträgt ihre Nettoverzinsung nur noch 3,9 Prozent (vorher 5,03 Prozent).

Über den procontra LV-Check
Seit 2009 analysiert procontra die Bilanzen der relevantesten deutschen Lebensversicherer. Die im procontra LV-Check gelisteten 74 Anbieter spiegeln über 95 Prozent des Policenaufkommens am Gesamtmarkt wider. Für die Berechnung der einzelnen Kennzahlen wurde der offizielle Standard (Kennzahlenmappe) des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) zugrunde gelegt.

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