Infinus AG Finanzdienstleistungsinstitut meldet Insolvenz an

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Infinus AG Finanzdienstleistungsinstitut meldet Insolvenz an

10.03.2014

Kanzlei Bruno Kübler übernimmt die Geschäfte des einst umsatzstärksten Haftungsdaches. Das Infinus-Haftungsdach kann seine laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr bedienen. Vor diesem Hintergrund hat die Infinus AG Finanzdienstleistungsinstitut (FDI) am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dresden gestellt.

Kanzlei Bruno Kübler übernimmt die Geschäfte des einst umsatzstärksten Haftungsdaches

Das Infinus-Haftungsdach kann seine laufenden Zahlungsverpflichtungen nicht mehr bedienen. Vor diesem Hintergrund hat die Infinus AG Finanzdienstleistungsinstitut (FDI) am vergangenen Freitag einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Dresden gestellt. Für die Durchführung des vorläufigen Insolvenzverfahrens wurde Bruno M. Kübler bestimmt. Der Jurist ist bereits seit November 2013 als Verwalter für das konzerneigene Emissionshaus Future Business KG aA und ein Großteil ihrer Tochterunternehmen tätig.

Am vergangenen Mittwoch schlug die Staatsanwaltschaft der sächsischen Landeshauptstadt ein zweites Mal zu. Beamte des Landeskriminalamtes durchsuchten das neue Domizil der „blauen“ Infinus im sächsischen Freital und beschlagnahmten Büromöbel, Firmenfahrzeuge und Wertgegenstände, da nach Meinung der Ermittler Provisionseinnahmen in Millionenhöhe aus betrügerischen Geschäften generiert wurden. Darüber hinaus wurden die Firmenkonten eingefroren.

Die Infinus-Gruppe, das Lebenswerk von Firmengründer Jörg Biehl, liegt damit nahezu vollständig in Trümmern. Zu einseitig war das Geschäftsmodell auf den Vertrieb von Orderschuldverschreibungen und Genussrechten fokussiert, als dass ein Weiterbestehen von einzelnen Unternehmen des Konzerns nach den schwerwiegenden Vorwürfen wegen Bilanzfälschung und Betrug erfolgen konnte. Mit den Ermittlungen der Justizbehörden und der ersten Razzia im November 2013 wurde mit einem Schlag alles zerstört. Die Bemühungen von Vorstand Sven Sonntag, das KWG-lizenzierte Institut in eine neue Zukunft zu führen, waren damit von vornherein zum Scheitern verurteilt. Zu seinen Spitzenzeiten erzielte das FDI bei den Provisionserlösen einen Jahresumsatz von mehr als 20 Mio. Euro – bei mehr als 850 Vermittlern. Für Sonntag und die verbliebenen mehr als 600 Berater aus dem Haftungsdach ist die Zukunft ungewiss. Sie müssen sich vermutlich auf eine neue Welle von Schadenersatzklagen durch Anlegerschutzanwälte einstellen, da beim eigentlichen Haftungsgeber nun nicht mehr viel zu holen sein wird.


Max Schreiber

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