Umfrage: dima24.de fragt, Privatanleger antworten - Anleger-Umfrage: Jeder Vierte glaubt, der Euro sei nicht zu retten
Vertrauen in die Geldwertstabilität steigt: 59 Prozent der Anleger erwarten eine steigende Inflation in Deutschland, 2012 waren es noch 71 Prozent, Beliebte Anlageregion: Schwellenländer stechen die Industrienationen auch weiterhin aus, so denken 78 Prozent der Befragten.
- Vertrauen in die Geldwertstabilität steigt: 59 Prozent der Anleger erwarten eine steigende Inflation in Deutschland, 2012 waren es noch 71 Prozent
- Beliebte Anlageregion: Schwellenländer stechen die Industrienationen auch weiterhin aus, so denken 78 Prozent der Befragten
- Vertrauen auf AIFM: 69 Prozent der Anleger glauben, die Regulierung der Beteiligungsbranche erhöht die Qualität des Fonds-Angebots
Foto: Renate Wallauer
Jeder vierte deutsche Privatanleger glaubt, der Euro hat keine Zukunft. Die Gemeinschaftswährung schade der deutschen Souveränität und Deutschland sollte aus der Währungsunion austreten. Dies ergab eine aktuelle Online-Umfrage von dima24.de im November 2013 unter 542 Privatanlegern. Bereits zum vierten Mal befragte der unabhängige Münchner Beteiligungsspezialist die Anleger zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, was sie beim Thema Geldanlage für das kommende Jahr erwarten und worauf sie bei Beteiligungsangeboten besonders achten. „Auch wenn viele etwa den Euro weiter kritisch betrachten: Insgesamt sind die Anleger gelassener geworden. Offenbar sind sie mit der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung zufrieden und sehen für 2014 keine dramatischen Neuigkeiten voraus“ sagt Renate Wallauer, Geschäftsführerin bei dima24.de. 62 Prozent der Befragten sind dem Euro gegenüber positiv gestimmt und halten an der Gemeinschaftswährung fest. Frauen sind hier kritischer: Während bei den männlichen Teilnehmern 25 Prozent keine Zukunft für den Euro sehen, sind es bei den Teilnehmerinnen 29 Prozent.Als Anlageregion deutlich attraktiver als das Euro-Land gelten derzeit die Schwellenländer: Auch wenn das Wachstumstempo in Brasilien, China oder Indien etwas zurückging, ist dort langfristig ein höheres Wirtschaftswachstum zu erwarten als in den Industrieländern. So denken 78 Prozent der Befragten. 2012 nahmen noch ganze 89 Prozent an, dass die Schwellenländer ein höheres Wirtschaftswachstum schaffen als die Industrienationen. „Unser Rat an die Anleger lautet darum, klare Anlageziele zu definieren: Wie viel Geld steht zur Verfügung, wie viel Risiko kann eingegangen werden, welche Rendite erhoffen sie sich“, so Wallauer.
Und sie kommt doch: 59 Prozent erwarten eine steigende Inflation
In punkto Inflation ist der Großteil der befragten Anleger pessimistisch: Die Geldmenge, die aktuell in Umlauf ist, sprenge jeden Rahmen. 59 Prozent erwarten darum eine steigende Teuerungsrate in Deutschland. Im Vergleich zu 2012 jedoch hat der Glaube an die Geldwertstabilität damit zugenommen, damals erwarteten noch 71 Prozent eine steigende Inflation. „Die Inflationsangst hat abgenommen, doch das Thema ist nicht vom Tisch. Denn der Koalitionsvertrag lässt die Lohnstückkosten in Deutschland steigen und wird gemeinsam mit einer höheren Inlandsnachfrage dafür sorgen, dass die Teuerungsrate signifikant steigen wird“, erklärt Wallauer.
Auf Erfolgskurs: Fast 50 Prozent erwarten, dass der DAX weiter zulegt
Derzeit steht der Dax bei über 9.100 Punkten, 28 Prozent der befragten Anleger erwarten nun eine Kurskorrektur. Rund die Hälfte der Befragten (48 Prozent) glaubt, diese aktuelle Bewertung entspricht den wirtschaftlichen Fundamentaldaten und birgt Potenzial für einen weiteren Kursanstieg. Dementsprechend setzen 61 Prozent für ihre Geldanlage auf die Börse. Dagegen glauben nur 18 Prozent, das sei der falsche Ort, um erfolgreich Vermögen aufzubauen. „Angesichts der niedrigen Aktionärsquote von nur rund 15 Prozent in Deutschland hat uns dieses Ergebnis schon überrascht“, so Wallauer. „Sicherlich sind Aktien ein sinnvoller Baustein im Portfolio. Doch selbst Experten kennen die Zukunft nicht. Wichtig ist darum, nicht einfach Trendtitel zu kaufen und nach Höchstkursen zu schielen, sondern: Informationen sammeln, Stellung beziehen und gelassen bleiben“, rät die Finanz-Expertin.
Sachwerte sind Trumpf: 75 Prozent setzen auf Immobilien, Gold oder Diamanten
Fest steht: Bundesanleihen, Tages- oder Festgeld schaffen aktuell nicht einmal den Inflationsausgleich. Darum sind Sachwerte wie Immobilien, Gold oder Diamanten derzeit Trumpf, meinen drei Viertel (75 Prozent) der Befragten. Bleibt die Frage, mit welcher Anlageform in Sachwerte investiert werden soll: „Sicherlich erfordern Alternative Investment-Fonds mehr Risiko-Bereitschaft vom Anleger, doch das lohnt sich“, so Wallauer. Davon sind denn auch 52 Prozent der Umfrage-Teilnehmer überzeugt.
„Zu höherer Bekanntheit und Akzeptanz Alternativer Investment-Fonds beigetragen hat sicher auch die öffentliche Diskussion zur Gesetzgebung um den Anlegerschutz und die Regulierung der Beteiligungsbranche. Hier gab es eine Entwicklung bei den Umfrageergebnissen“, erklärt Wallauer. 2012 waren nur 40 Prozent der Befragten überzeugt, dass die Bestrebungen der Bundesregierung in die richtige Richtung gehen und ihre Position als Anleger stärken werde. 2013 ist das Vertrauen der Anleger auf die AIFM-Regulierung schon höher: 53 Prozent glauben, die verstärkte gesetzliche Aufsicht der Beteiligungsbranche erhöht die Qualität des Fonds-Angebots. „Im Sinne der Angebotsvielfalt für Anleger sollten noch mehr Emissionshäuser jetzt aktiv werden und AIFM-konforme Konzepte anbieten“, findet Wallauer. „Das fördert das Vertrauen der Anleger, steigert das Ansehen der gesamten Branche und kann, angesichts des Produkt-Staus in den vergangenen Monaten und fehlender Anlage-Alternativen, den Beteiligungsmarkt enorm beleben – die Nachfrage ist da.“
Die befragten dima24.de-Anleger selbst haben bereits einige Beteiligungen gezeichnet, 43 Prozent haben schon mehr als 50.000 Euro investiert. Mehr als ein Drittel (39 Prozent) haben bereits sieben – oder mehr – geschlossene Fonds gezeichnet. Ein weiteres Viertel der Umfrage-Teilnehmer (25 Prozent) haben vier bis sechs Fonds im Portfolio.
Zusatzmaterial: Umfrage Charts 2013
Pressekontakt:
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