Fitch bestätigt 'A' Finanzstärkerating der Gothaer; Ausblick stabil
Fitch Ratings hat die ‘A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) und die ‘A-’ Emittentenausfallratings (Issuer Default Rating, IDR) der Gothaer Allgemeine Versicherung AG („GA“) und der Gothaer Lebensversicherung AG („GL“) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil.
Fitch Ratings hat die ‘A’ Finanzstärkeratings (Insurer Financial Strength, IFS-Rating) und die ‘A-’ Emittentenausfallratings (Issuer Default Rating, IDR) der Gothaer Allgemeine Versicherung AG („GA“) und der Gothaer Lebensversicherung AG („GL“) bestätigt. Der Ausblick der Ratings ist stabil. Darüber hinaus bestätigt Fitch das ‘BBB’ Rating der nachrangigen Anleihe der GA im Volumen von 250 Millionen Euro.SCHLÜSSELFAKTOREN DER RATINGS
Die Bestätigung spiegelt die verbesserte Rentabilität und die starke, widerstandsfähige Kapitalausstattung des Gothaer Konzerns („die Gothaer“) wider sowie die gut diversifizierte Aufstellung der Gruppe und die Erwartung der Agentur, dass sich das Kapitalanlageergebnis und die Ertragslage nahe an der positiven Entwicklung in 2012 bewegen werden.
Zum Ende des Jahres 2012 stieg die aufsichtsrechtliche Gruppensolvabilität auf 187% an (2011: 155%) und Fitch erwartet, dass diese beibehalten oder sich die Quote im Jahr 2013 nur minimal verringern wird. Die Agentur sieht die Kapitalausstattung des Konzerns, basierend auf Fitch’s internem Kapitalmodell, als positiv für die vergebenen Ratings an.
Fitch beurteilt die GL und die GA als vollständig integrierte Kerngesellschaften der Gothaer. Sie verfügen über einen gemeinsamen Markenauftritt, Vertriebskanäle, Kundengruppen und Innendienstfunktionen mit anderen Konzerngesellschaften. Die Ratings reflektieren die solide Kapitalausstattung und die starke Geschäftsposition des Konzerns sowie die fortgeschrittenen Prozesse und Systeme im Bereich des Risikomanagements. Dem stehen ein wettbewerbsintensives Marktumfeld und das Investmentportefeuille gegenüber, welches eine höhere Volatilität besitzt. Allerdings haben die unrealisierten Kursgewinne eine gute Entwicklung innerhalb des Jahres 2012 gezeigt. Fitch geht davon aus, dass im Laufe des Jahres 2013 die unrealisierten Kursgewinne leicht zurückgehen werden.
Fitch merkt an, dass die Duration der Aktiva der Gothaer kürzer als der Marktdurchschnitt ist, was im Falle ansteigender Zinsen einen Vorteil darstellen würde. Allerdings erhöht sich der Druck auf das Gesamtergebnis im Falle eines anhaltenden Niedrigzinsumfeldes.
Vor Steuer erreichte die Gothaer ein Jahresergebnis von 224,0 Mio. Euro im Vergleich zu 145,1 Mio. Euro. Das Ergebnis (IFRS) für 2012 lag bei 107,1 Mio. Euro (2011: 85,2 Mio. Euro). Fitch sieht das erreichte Jahresergebnis der Gothaer im laufenden Geschäftsjahr als adäquat für das aktuelle Rating an und rechnet für 2013 mit einem ähnlichen Gesamtergebnis von ca. 100 Mio. Euro.
Die Gothaer erzielte in 2012 eine verbesserte netto Schaden-/Kostenquote von 96.5% (2011: 98.4%) wohingegen die netto Schaden-/Kostenquote der GA mit 97.4% nahezu unverändert zum Vorjahreswert blieb (2011: 97,1%). Dies war deckungsgleich mit dem von Fitch geschätzten Marktschnitt von 97.0% (2011: 98.9%). Fitch geht davon aus, dass sich 2013 die Netto Schaden-/Kostenquote der Gothaer leicht erhöhen wird, was Fitch ebenfalls für den deutschen Versicherungsmarkt aufgrund eingetretener Katastrophenschäden im Laufe des Jahres erwartet.
In der IFRS-Berichterstattung berichtete die Gothaer zu Marktwerten über ein Volumen von 1,8 Mrd. Euro in GIIPS-Staatsanleihen sowie über ein Volumen von 1,2 Mrd. Euro in nachrangigen Anleihen zum Geschäftsjahresende 2012, welche 6,8% bzw. 4,8% der gesamten Kapitalanlagen betragen. Die Gothaer besitzt einen höheren Anteil an GIIPS-Staatsanleihen als der Durchschnitt des deutschen Marktes. Fitch erwartet, dass die Gothaer ihre Kapitalanlagen in Nachranganleihen im Jahresverlauf um ungefähr 20% absenken wird.
RATINGSENSITIVITÄTEN
Schlüsselfaktoren für eine Heraufstufung der Ratings umfassen einen gesteigerten Ergebnisbeitrag der Lebensversicherung und der Kapitalanlage bei Beibehaltung einer Eigenkapitalrendite von über 7,5% auf einem nachhaltigen Niveau. Die Gothaer sollte eine aufsichtsrechtliche Solvenzquote von mindestens 165% beibehalten, sowie rückläufige Risiken in der Kapitalanlage bezüglich GIIPS-Staatsanleihen und Nachranganleihen verzeichnen.
Schlüsselfaktoren für eine Herabstufung der Ratings umfassen einen Rückgang der Kapitalausstattung mit einer aufsichtsrechtlichen Solvabilitätsquote von unter 130%, eine geschwächte Marktposition des Konzerns sowie eine Netto-Schaden-/Kostenquote von über 105%.
Die Gothaer wird von einem Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit geführt und vereinnahmte 2012 gebuchte Bruttobeiträge (GBB) in Höhe von 4,2 Mrd. Euro (2011: 4,1 Mrd. Euro) und macht die Gothaer zu einer der größeren mittelgroßen Versicherungsgruppen Zielgruppe der Gothaer sind Privatkunden sowie kleine und mittelständische Unternehmen. Produkte werden über Agenturen und Makler sowie zu einem geringen Anteil über Kooperationen mit Banken vertrieben. Die GA ist mit GBB in Höhe von 1,5 Mrd. Euro die Kerngesellschaft im Schaden- und Unfallsegment des Gothaer Konzerns. Weitere wesentliche Konzerngesellschaften sind die GL mit GBB in Höhe von 1,1 Mrd. Euro sowie die Gothaer Krankenversicherung AG mit GBB in Höhe von 0,9 Mrd. Euro.
Kontakt: Erster Analyst Sebastian Herzog - Analyst - Telefon: 069 / 768076 - 119 Vorsitzender des Komitees Chris Waterman - Managing Director - Telefon: +44 20 3530 - 1168 |
Zweiter Analyst Dr. Stephan Kalb - Senior Director - Telefon: 069 / 768076 - 118 Fitch Deutschland GmbH Taunusanlage 17 60325 Frankfurt Internet: www.fitchratings.com |
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E-Mail: christian.giesen@fitchratings.com
Der angewendete Kriterienbericht „Insurance Rating Methodology“ vom 19. August 2013 steht ebenfalls unter www.fitchratings.com zur Verfügung.
