König + Cie. Produktentanker 2 - Ausschüttungen an Investoren mehr als 50 Prozent unter Plan
Auch bei der Schiffsbeteiligung „Produktentanker 2“ des Emissionshauses König + Cie. sehen sich Investoren mit erheblichen wirtschaftlichen Problemen konfrontiert. Denn nach Erkenntnissen der auf Investorenschutz spezialisierten KWAG Kanzlei für Wirtschafts- und Anlagerecht in Bremen wurden bislang erst knapp vier Millionen Euro an die Anleger ausgeschüttet.
„Auch bei dieser Schiffsbeteiligung stehen Fondsinvestoren auf der Verliererseite, falls sie keine Schadenersatzansprüche wegen fehlerhafter Anlageberatung geltend machen“, sagt Jan-Henning Ahrens, Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht sowie KWAG-Partner. Jede Schiffsbeteiligung hat für sich genommen ein individuelles Geschäftsmodell. Gleichwohl „gibt es für die sich seit einiger Zeit zuspitzenden Probleme weit gehend identische Ursachen“, erläutert Ahrens.
Die Charterraten der Schiffe reichen nicht aus, um neben den Kosten auch die prospektierten Ausschüttungen zu gewährleisten. Zudem belastet der eher schwache Euro die Bilanzen zahlreicher Schiffsfonds, da viele von ihnen in Niedrigzins-Währungen wie dem Schweizer Franken oder dem japanischen Yen (teil)finanziert wurden. Überdies setzen die finanzierenden Banken – fast immer zulasten der Fonds-Investoren – Sanierungskonzepte durch, um ihre eigenen Bilanzen zu bereinigen.
Beim „Produktentanker 2“ des Emissionshauses König + Cie. beteiligten sich Anleger an den beiden Öltankern MT King Edward sowie MT King Eric. Emittiert und platziert wurde der Fonds im Jahr 2007, die Liquidation ist für 2026 vorgesehen.
„Unter Berücksichtigung der aktuellen Charterraten wird deutlich, weshalb der Fonds seit dem Jahr 2009 keine Ausschüttungen mehr leisten konnte“, sagt Fachanwalt Ahrens. Im Jahr 2009 betrugen die Charterraten rund 10.000 US-Dollar am Tag. In der Wirtschaftlichkeitsberechnung des Schiffsfonds waren jedoch Werte von gut 22.000 USDollar täglich (King Edward) und 22.500 Dollar (King Eric) angegeben.
Mit ein Grund für die Wirtschaftlichkeitsprobleme ist auch eine falsche Einschätzung zur Wechselkursentwicklung von US-Dollar und Euro. So unterstellte das Fondsmanagement einen während der gesamten Fondslaufzeit vergleichsweise konstanten Wechselkurs von 1,30 US-Dollar je Euro zur Umrechnung der prognostizierten Charterraten. Das tatsächliche Umtauschverhältnis in den Jahren 2006 bis einschließlich 2011 lag allerdings zwischen 1,28 und 1,45 US-Dollar.
Katastrophal sehen die Ergebnisse für die Jahre 2010 und 2011 aus. In beiden Jahren ist der Liquiditätsüberschuss deutlich niedriger als der zu leistende Kapitaldienst. Folge: „Auch künftig wird der Fonds keinen Cent an seine Anteilseigner als Ausschüttungen zahlen können“, ist Fachanwalt Ahrens überzeugt.
Investoren sollten nun schnellstmöglich prüfen, ob und in welchem Umfang sie beim König + Cie. „Produktentanker 2“ Schadenersatzansprüche durchsetzen können, um Vermögenseinbußen zu vermeiden. Als Gründe in Betracht kommen Pflichtverletzungen des Beratervertrags mit der Fonds vermittelnden Bank oder Sparkasse. Eine fehlerhafte Anlageberatung liegt zum Beispiel vor, falls sogenannte Kick-backs für den Verkauf der Fondsanteile verschwiegen wurden. „Geprüft werden muss auch, ob seitens des Emissionshauses mangelhafte Prospektgestaltung vorgelegen hat“, sagt KWAG-Partner Ahrens.
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