Erhebliche Unterschiede in der Produktqualität der einzelnen Zertifikate-Emittenten
Aufgrund von Schwächen in der Finanzstruktur haben sich die Ratings der deutschen Zertifikate-Emittenten gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Verantwortlich hierfür sind vor allem erhöhte CDS-Werte sowie niedrige Bonitätsnoten der Häuser. Die größten Unterscheide zwischen den einzelnen Anbietern bestehen bei der Produktqualität.
• Commerzbank, HSBC Trinkaus, Deutsche Bank und LBBW auf den Spitzenplätzen
• Ratings haben sich insgesamt verschlechtert
• Produktinformationsblätter verbessern Transparenz
8. März 2012 – Aufgrund von Schwächen in der Finanzstruktur haben sich die Ratings der deutschen Zertifikate-Emittenten gegenüber dem Vorjahr deutlich verschlechtert. Verantwortlich hierfür sind vor allem erhöhte CDS-Werte sowie niedrige Bonitätsnoten der Häuser. Die größten Unterscheide zwischen den einzelnen Anbietern bestehen bei der Produktqualität. Hier fallen mehrere Emittenten gegenüber den Erstplatzierten sehr deutlich ab. Zu diesen Schlüssen kommt Scope Analysis nach dem Abschluss der diesjährigen Ratingrunde, bei der die Management Qualität der wichtigsten, auf dem deutschen Markt aktiven Zertifikatehäuser erneut auf den Prüfstand gestellt wurde. Einbezogen wurden die DDV-Mitglieder sowie einige ausgewählte Emittenten.
Rating-Gesamtergebnis: Commerzbank erneut an der Spitze
Scope Analysis hat dabei 16 Produzenten einem umfassenden Management Rating unterzogen, das im Vergleich zu den Vorjahren durch zusätzliche quantitative Auswertungen bei den Punkten Transparenz und Produktqualität verfeinert wurde. Geprüft wurden die Unternehmen auf Basis von drei Ratingpanels. Wichtige Prüfkriterien waren u.a. Professionalität des Managements, Produktkompetenz, Produktreinheit, Prozessqualität, Vertriebsunterstützung und Informationsqualität, Risikokontrolle und Finanzstruktur der Häuser. Die besten vier Zertifikate-Emittenten in der Gesamtwertung sind die Commerzbank (AA), HSBC Trinkaus (A), Deutsche Bank (A) und die LBBW – Landesbank Baden-Württemberg (A). Damit steht die Commerzbank erneut an erster Stelle. Auch HSBC Trinkaus behauptete seinen zweiten Platz. Während sich die Aufsteiger Deutsche Bank vom 9. Rang und die LBBW vom 11. Rang in die Top Vier verbessern konnten, stieg die DZ Bank (A) leicht auf Rang 5 ab.
Die Commerzbank überzeugte durch eine sehr hohe Transparenz und Produktqualität. Hervorzuheben sind vor allem die engen Spreads der Zertifikate. Die Commerzbank lag mit einem besonders hohen Anteil ihrer Produkte im ersten Quartil der Scope Ratings.
„Insbesondere vor dem Hintergrund der besonders breiten Marktabdeckung der Bank ist dieses Ergebnis eine anerkennenswerte Leistung“, resümiert Sasa Perovic, Leiter der Scope Zertifikateanalyse. Die Zweitplatzierte HSBC Trinkaus war das beste Haus überhaupt bei der Bewertung der Stabilität und der Finanzstruktur. Die Drittplatzierte, die Deutsche Bank, punktete mit einer sehr hohen Produktqualität und einer sehr guten Anlegerkommunikation. Die LBBW zeichnete sich ebenfalls durch eine hohe Stabilität und durch eine gute Aufstellung des Managements aus.
Am schlechtesten in der Gesamtwertung schnitt die Bayern LB (BB-) ab. Dies ist vor allem auf eine im Vergleich zu den anderen Emittenten geringere Qualität ihrer Produkte zurückzuführen.
Hohe Qualität beim Kriterium Transparenz
Scope Analysis prüfte Transparenz und Qualität der zur Verfügung gestellten allgemeinen Unternehmens- sowie Produktinformationen. Dabei wurden Kriterien wie Internetplattform, Produktinformationsblatt, Risikoaufklärung, Service Qualität und Produktreinheit nach standardisierten Prüfpunkten beleuchtet. Insgesamt ergab sich bei den deutschen Zertifikate-Emittenten eine hohe Qualität in Sachen Transparenz. Scope führt dies darauf zurück, dass eine Reihe von Punkten, insbesondere die Produktinformationsblätter, definierten Standards unterliegen, denen die Branche inzwischen mehrheitlich folgt. „Auch wenn die Produktinformationsblätter noch zu verbessern sind, so hat sich die Transparenz bei Zertifikaten durch ihre Einführung doch erhöht“, erläutert Sasa Perovic.
Beim Kriterium Transparenz rangiert die Commerzbank an erster Stelle, gefolgt von der Deutschen Bank und der LBBW. Alle drei Institute werden dabei mit dem Urteil AA bewertet. Gründe sind hohe Servicequalität und Produktreinheit, unter der man eine zutreffende und transparente Bezeichnung der Zertifikate versteht.
Stabilität: Gestiegene CDS-Werte und schlechtere Ratings belasten
Beim Prüfkriterium „Stabilität“ schlug die im Vergleich zum Vorjahr schlechtere Finanzstruktur mehrerer Zertifikatehäuser durch. Dies ist auf höhere Werte für Credit Default Swaps (CDS), welche das Ausfallrisiko eines Emittenten bewerten, sowie schlechtere Credit Ratings durch die Rating-Agenturen zurückzuführen. Beide Werte fließen in die von Scope Analysis ermittelte Bonität eines Hauses mit ein. Mit dem Urteil AA rangieren HSBC Trinkaus, UniCredit und die WGZ Bank auf den ersten drei Plätzen beim Kriterium Stabilität.
Bei der Produktqualität trennt sich die Spreu vom Weizen
Sehr große Unterschiede zwischen den einzelnen Zertifikate-Emittenten bestehen nach Auffassung von Scope Analysis vor allem beim Kriterium Produktqualität. Hierfür hat Scope unter anderem die Spreads der Produkte analysiert, aber auch die Scope Ratings der emittierten Produkte herangezogen. Auf den ersten drei Plätzen liegen hier die Commerzbank (AA), die Deutsche Bank (AA-) und die DZ Bank (A+). Die schlechteste Produktqualität weisen laut Scope die WGZ Bank und die Bayern LB (jeweils B) auf.
Die gesamte Ratingtabelle mit den Bewertungen aller Emittenten liegt unter www.scopeanalysis.de zum Download bereit.
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