AfW sieht keinen Finanz-TÜV
In der Presse vom 05.03.2012 ist häufig davon zu lesen, dass die Bundesregierung zusammen mit der Stiftung Warentest einen „Finanz-TÜV“ plane. Dem widerspricht der AfW – Bundesverband Finanzdienstleistung e.V. mit Hinweis auf das Koalitionspapier.
„Uns liegt das Koalitionspapier vor und dort ist von einem Finanz-TÜV überhaupt nicht die Rede“, so AfW - Vorstand Frank Rottenbacher. Vielmehr soll die Stiftung Warentest „die Einordnung von Geldanlageprodukten in Anlagekategorien oder die Überprüfung, wie die Anbieter ihren neuen Informationspflichten in den Produktinformationsblättern nachkommen“ vornehmen. Das macht Finanztest bisher auch. Mit den avisierten zusätzlichen jährlichen Zuwendungen von 1,5 Mio. macht Finanztest das in Zukunft sicherlich besser.
Für die Errichtung eines qualitativ hochwertigen und verbindlichen Finanz-TÜV werden diese Mittel jedenfalls nicht reichen.
Grundsätzlich begrüßt der AfW Maßnahmen, die zu mehr Transparenz, Verbraucherwissen und Beratungsqualität führen. Um jedoch solche fragwürdigen Informationen wie den „Ampelcheck Geldanlage“ der Verbraucherzentrale Hamburg zukünftig zu vermeiden, regen wir ein branchenübergreifendes Gremium, gern auch unter Beteiligung der Wissenschaft an, die eine Einordnung von Geldanlageprodukten einvernehmlich vornimmt. „Wenn daraus Informationen generiert werden, die den Verbrauchern nutzen und unseren Mitgliedern eine höhere Rechtssicherheit bei ihrer Beratungsdienstleistung bringen, dann nehmen wir gern an diesem Gremium teil.“, so Rottenbacher weiter.
Sollte sich die politische Diskussion wirklich in Richtung eines Finanz-TÜV entwickeln, dann muss aus Sicht des AfW am Ende eine Bewertung stehen, für die die Stiftung Warentest auch haftet. Ein weiteres Siegel ohne Verlässlichkeit braucht niemand.
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