23. 09. 2013 - Gestriges Wahlergebnis bringt noch keine Entscheidung für wichtige Branchenthemen
(ac) Mit Spannung sah gestern auch die Finanz- und Versicherungswirtschaft auf die Bundestagswahl. Private Krankenversicherung, Honorarberatung, EEG-Umlage – sind einige der Themen, die die Branche massiv betreffen und von der neuen Regierungskonstellation abhängen. Einen Tag nach der Wahl ist noch nicht entschieden, welche Richtung die genannten Themen nehmen werden.„Wir stehen dem unabhängigen Finanzdienstleister wohlwollend gegenüber“, steht es im so genannten Wahlprüfstein der CDU, den der AfW noch wenige Tage vor der Wahl verschickt hatte. Es folgt der Satz: „Es ist durchaus sinnvoll, eine Alternative zu den Bankberatern und Versicherungsberatern zu haben. Letztendlich ist der Vertriebsweg für uns aber nicht so entscheidend wie die qualitativen Anforderungen an die Anlageberatung selbst.“ Danach folgen Ausführungen zu den bisherigen Regulierungsmaßnahmen und dem Honoraranlageberatungsgesetz, mit dem das gleiche Qualitätsniveau für honorarbasierte Anlageberatung sichergestellt werden soll. Eine Förderung oder Bevorzugung der Honorarberatung wird allerdings abgelehnt. Soweit die CDU, die gestern den Wahlsieg davon getragen hat. Nur ist ihr der bisherige Koalitionspartner abhandengekommen. Die FDP hat den Einzug in den Bundestag verpasst. Ein Ereignis, dass sich in der vergangenen Woche – trotz oder gerade wegen der vorausgehenden Wahl in Bayern – in der Branche niemand vorstellen konnte. Es wurde eher ein Schub, wenn nicht sogar ein Aufrütteln derjenigen erwartet, die der FDP nahestehen, bis zuletzt aber unentschlossen waren. Es ist kein Geheimnis, dass die FDP die Partei ist, die die Interessen der privaten Krankenversicherung und auch der Versicherungsmakler und unabhängigen Finanzdienstleister noch am deutlichsten vertreten hat. Einen Tag nach der Wahl ist noch offen, wie die neue Regierung aussehen wird. Mit der SPD oder den Grünen als Partner an der Seite werden sich einige Positionen der CDU verändern müssen. Beide Parteien sind Anhänger der Honorarberatung und der Bürgerversicherung. Die für die Branche großen Entscheidungen werden also erst in den nächsten Tagen in Berlin getroffen.
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