Serie: Schadensfall des Monats Juni 2025 / Gastbeitrag von Hans John Versicherungsmakler GmbH: Manche Schnäppchen stinken gewaltig.

Dr. Oliver Fröhlich
Ein um siebzig Prozent günstigerer Tarif – das klingt doch traumhaft! Einen Landwirt und seinen Makler führte dieser allerdings in einen alptraumhaften Streit um einen Motorschaden in fünfstelliger Höhe. Wie konnte aus einem vermeintlichen Schnäppchen ein derartiger Griff ins Güllefass werden?
Sparen um jeden Preis? – der Sachverhalt
Ein Makler betreute seinen Kunden, einen Landwirt, seit vielen Jahren und kümmerte sich um alle Versicherungen für dessen Betrieb. Eines Tages bat ihn der Landwirt um Rat für eine Maschinenbruchversicherung, da er eine gebrauchte, zwölf Jahre alte Maschine zur Gülleverarbeitung erworben hatte.
Der Makler merkte schnell, dass eine solche Maschinenbruchpolice sehr teuer ausfallen würde. Aber er fand eine vermeintlich ähnlich gute, aber deutlich günstigere Alternative: eine Vollkaskoversicherung mit den Bausteinen Kasko-Extra, innere Betriebsschäden und GAP-Deckung. Diese Lösung kostete erstaunliche 500 Euro weniger – im Monat! Der Makler erläuterte seinem Kunden, dass der Deckungsumfang annähernd gleich sei, woraufhin dieser begeistert seine Zustimmung zur Eindeckung gab.
Kurz darauf erlitt die neue Maschine aber bereits einen Motorschaden in Höhe von 30.000 Euro. Zum großen Ärger des Landwirts lehnte der Versicherer die Übernahme der Kosten allerdings ab. Der Grund: Bedingungsseitig war der Schaden gar nicht versichert – aufgrund eines grundsätzlichen Abzugs „Neu für alt“ und hier verschärft wegen weit überhöhter Betriebsstunden.