Ergo trennt sich von klassischen Lebensprodukten
Bevor der neue Ergo-Chef Markus Rieß am 15. September seinen Posten in Düsseldorf antritt – bis April war er Vorstandsvorsitzender beim Konkurrenten Allianz – hat sein Vorstandskollege Clemens Muth bereits Tatsachen geschaffen.
Als Verantwortlicher für die Sparte Lebens- und Krankenversicherung der Ergo hat er gestern in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung mitgeteilt, dass es ab 2016 keine Neuverträge bei klassischen Lebens- und Rentenversicherungen mehr geben wird. Zwar liebäugeln auch andere große Anbieter mit der verlockenden Möglichkeit, aber keiner hat bisher diesen radikalen Schnitt vorgenommen.
Dabei haben die Versicherer gute Gründe, sich möglichst schnell von den ungeliebten, weil teuren Produkten zu trennen. Das Argument der garantierten Zinsen, mit dem man vor Jahren noch branchenweit auf Einkaufstour ging, fällt ihnen jetzt gehörig auf die Füße. Daher werden Ergo-Vertreter und wohl auch angeschlossene Makler künftig nur noch kapitalmarktnahe Produkte verkaufen, also vor allem fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen. Einzige Ausnahme sollen laut SZ Renten mit Einmalzahlung in mindestens fünf- bis sechsstelliger Höhe sein.
Neben den klassischen Lebens- und Rentenversicherungen verpasst Muth auch der Ergo-Pensionskasse den Todesstoß, „kurzfristig im September“, wie der Vorstand erklärte. Bereits seit Anfang 2015 sind bei den anderen Varianten der betrieblichen Altersversorgung im Neugeschäft alle klassischen Angebote gecancelt worden.
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Elke Pohl