Allianz zieht sich aus klassischer Lebensversicherung zurück

Ähnlich wie Generali, Zurich und andere Versicherer hat sich nun auch die Allianz gegen die klassischen Lebensprodukte positioniert. Sie werden vom Vertrieb des Marktführers nicht mehr aktiv angeboten, sondern nur noch auf ausdrücklichen Wunsch von Kunden.
Das sagte Dr. Volker Priebe, Bereichsleiter Produktentwicklung und Aktuariat der Allianz Lebensversicherung, auf dem Strategiemeeting Lebensversicherungswirtschaft des Handelsblattes, das vom 2. bis 4. September in Köln stattfand. Von den 100 Teilnehmern der Konferenz glauben nur noch fünf an eine Zukunft klassischer Produkte in der Altersvorsorge, berichtete Versicherungswirtschaft heute.
Bereits im Mai dieses Jahres hatte die Generali angekündigt, dass man aus Solvenzgründen in Zukunft keine klassischen Lebensversicherungen mehr verkaufen wolle, abgesehen von der betrieblichen Altersvorsorge. Das werde Schritt für Schritt umgesetzt. Dagegen werde das Angebot an fondsgebundenen Versicherungen, hybriden Sparprodukten und Risikoversicherungen verstärkt werden. Noch fixer hat die Zurich auf die anhaltende Niedrigzinsphase reagiert und sich bereits Anfang 2013 weitgehend von den Klassikern distanziert. Man gehe davon aus, dass in den nächsten zehn Jahren für eine langfristige Vorsorge eine Investition in ein breit gestreutes Aktienportfolio eine bessere Absicherung bietet, hieß es damals weitsichtig.
Ende Juli hatte der Talanx Konzern seinen Rückzug aus der klassischen Lebensversicherung publik gemacht. Ab Ende 2016 will das Unternehmen für alle seine deutschen Marken nur noch neuartige Lebens- und Rentenversicherungen ohne Garantiezins anbieten. Noch schneller ist die Ergo dabei, wie AIP gestern berichtete. Sie zieht sich bereits Anfang kommenden Jahres vollkommen aus dem Geschäft zurück.
Elke Pohl