16. 12. 2013 - Jeder zweite Versicherungsmakler will durch Zukäufe wachsen
(ac) Gut die Hälfte der Versicherungsmakler in Deutschland investiert bis 2016 in den Kauf von Unternehmen bzw. Unternehmensanteilen. Allerdings hält sich auf der Gegenseite die Zahl der Übernahmekandidaten in Grenzen. Nur wenige wollen ihr Geschäft verkaufen. Dennoch ist einer aktuellen Studie zufolge mit einer Konsolidierung des Marktes zu rechnen.„Die Branche steht vor einer großen Konsolidierungswelle“, sagt Andreas Hutfleß, Leiter des Geschäftsbereichs Insurance von Steria Mummert Consulting, die für den „Branchenkompass 2013 Versicherungen“ auch Vermittler nach ihren Plänen befragt hat. Tendenziell wollen demnach mehr kleinere Makler mit weniger als 50 Mitarbeitern ihr Geschäft verkaufen. Solche Akquisechancen wollen Wettbewerber nutzen und das Bestandsgeschäft übernehmen, um schnell anorganisch wachsen und die eigenen Marktanteile ausbauen zu können. Bislang wird in der Branche üblicherweise unter einer Nachfolge der Verkauf des betreuten Kundenstamms verstanden. Inzwischen vollzieht sich eine Nachfolge im Maklergeschäft zunehmend so, dass die alten Inhaber nicht nur den Bestand veräußern, sondern ihre Firma als Ganzes übertragen.Steigerung von Servicequalität und Kosteneffizienz im BlickDie bestehenden Makler wollen in strategischer Hinsicht prioritär das Wachstum mit Neukunden beschleunigen. Das ist der wichtigste Ansatz bei nahezu allen Befragten. Fast genauso bedeutend ist es für die Makler, die Servicequalität zu erhöhen. Die große Mehrheit der Befragten wollen ihre Kunden besser pflegen. Unerlässlich ist es für die Makler der Studie zufolge auch, die Kosteneffizienz zu steigern. Viele der Umfrageteilnehmer wollen auf diesem Weg strategisch reüssieren.Die Mehrheit der Makler ist im Gegensatz zu den großen Versicherern noch auf bestimmte Kunden- und Produktsegmente spezialisiert. Bei den strategischen Wachstumszielen sind die externen Zukäufe nur bei knapp drei Viertel der Befragten essentiell. Knapp zwei Drittel der Makler wollen sich auf ausgewählte Leistungen fokussieren. Immerhin knapp über die Hälfte von ihnen verfolgen innovative Preisstrategien – eine Ausrichtung, die die meisten Versicherungsgesellschaften nicht übernehmen wollen.Ihre Produkte wollen die meisten Makler zuvorderst mit Hilfe von Versicherungsgesellschaften vertreiben. Für den Großteil der Befragten sind Versicherer dabei der wichtigste Kooperationspartner. An zweiter Stelle folgt die Kooperation mit anderen Maklern, danach folgen Online-Portale.HintergrundinformationenFür die Studie „Branchenkompass 2013 Versicherungen“ wurden im Juli und August 2013 100 Führungskräfte der 100 größten Versicherungsgesellschaften und -makler in Deutschland zu ihren Investitionszielen und ihrer Geschäftspolitik bis 2016 befragt. Die Gesprächspartner waren Geschäftsführer oder Mitglieder der Geschäftsführung, Vorstandsvorsitzende oder andere Vorstandsmitglieder, Leiter des Marketings oder anderer zentraler Bereiche. Das Marktforschungsinstitut Forsa führte die Befragung im Auftrag von Steria Mummert Consulting in Telefoninterviews nach der Methode des Computer Assisted Telephone Interviewing (CATI) durch.
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