15. 11. 2013 - Unfallopfer-Organisation fordert konkrete Frist für Schadensregulierung
(ac) In den vergangenen Monaten wurde häufig über die Schadensregulierung der Versicherer diskutiert. Der Verdacht einer absichtlichen, verzögerten Regulierung wurde aber offiziell vonseiten der verantwortlichen Ministerien entkräftet. Am heutigen Gedenktag für Verkehrsopfer äußert sich jedoch die Deutsche Interessengemeinschaft für Verkehrsunfallopfer DIVO e.V. zu Defiziten in der Schadensregulierung der deutschen Krafthaftpflichtversicherer. Sie fordert klare Fristen, bis wann eine Versicherung zahlen muss.Solche Fristen gebe es bereits in anderen europäischen Ländern, erklärt die Interessengemeinschaft. In Deutschland dagegen brauchen die Versicherungen keine Sanktionen zu fürchten, wenn sie verzögert regulieren. Diese Verzögerungen und andauernde Rechtsstreitigkeiten seien für die Opfer im Straßenverkehr belastend. Sie werden somit „ein zweites Mal zum Opfer“, erklärt Hans Buschbell, Vorsitzender der DIVO.Bei jährlich über 4.000 Verkehrstoten, 68.000 Schwerverletzten und 300.000 Leichtverletzten auf deutschen Straßen fordert Buschbell die Politik auf, verlässliche Rahmenbedingungen für die Schadensregulierung zum Schutz der Opfer zu schaffen. Viele Opfer und ihre Angehörigen brauchen nach einem Unfall neben der medizinischen oft auch soziale und psychische Unterstützung. „Kommen dann noch langwierige Streitigkeiten um die Zahlung von Schadensersatzansprüchen, Schmerzensgeld oder Kostenerstattung hinzu, machen viele Verkehrsopfer zusätzlich leidvolle Erfahrungen“, so Buschbell.Im europäischen Vergleich haben deutsche Verkehrsopfer wenig Schutz vom Staat. Viele Nachbarländer setzen den Versicherungen eine Drei-Monatsfrist für die Regulierung von Schadensfällen, bei Nichteinhaltung drohen Verzugszinsen oder sogar Geldbußen. „So eine verbindliche Regelung wäre ein begrüßenswerter Schutz für die Opfer, der ihnen und ihren Angehörigen große Entlastung brächte“, fordert Buschbell eine Optimierung der Schadensregulierung.Seit 25 Jahren setzt sich die Deutsche Interessengemeinschaft für Straßenverkehrsunfallopfer (www.divo.de) bundesweit für die Interessen und eine nachhaltige Hilfe für Opfer, ihre Angehörigen und anderweitig betroffene Personen ein. Der gemeinnützige Verein unterstützt seine Mitglieder bei der Bewältigung von Folgen schwerer Straßenverkehrsunfälle.
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