11. 10. 2013 - Steigende Kosten und enorme Preisunterschiede bei Kfz-Versicherungen
(ac) Das unabhängige Institut für Versicherungswirtschaft an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin führte im Auftrag der Direct Line Versicherung AG bereits zum dritten Mal die „Marktstudie zur Preissituation im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt“ durch. Zum Zeitpunkt des aktuellen Angebotswettbewerbs zur diesjährigen Wechselsaison wurden dabei deutschlandweit Angebote für zehn verschiedene Musterkunden verglichen. Die aktuelle Untersuchung bestätigt eine zentrale Erkenntnis der beiden Vorjahre: Aufgrund der enormen Spannbreite der Angebotspreise bestehen in der Bevölkerung beachtliche Sparpotenziale in der Kfz-Versicherung. Die Berechnung der Tarife erfolgte mittels des NAFI-Kalkulators, einem Analyse-Tool zur Ermittlung von Kfz-Versicherungstarifen.Die Tariflandschaft im deutschen Kfz-Versicherungsmarkt ist sehr vielfältig. Es existiert eine Fülle an Tarifen, deren Kalkulation zudem auf unterschiedlich vielen Kundenmerkmalen beruht. Über die in der Studie untersuchten 200 Musterfälle hinweg sind die Prämien im Vergleich zu 2012 erneut angestiegen, nachdem sie von 2011 zu 2012 bereits zugelegt hatten. Einsparpotenziale existieren der Studie zufolge sowohl in Städten als auch in ländlichen Regionen. Für die gleichen Musterkunden sind die Prämien in der Stadt aber im Allgemeinen teurer als auf dem Land. Das größte Sparpotenzial gibt es in Berlin: Hier liegen die Unterschiede zwischen dem teuersten und dem günstigsten Angebot durchschnittlich bei 1.661 Euro. Im ländlichen Wittenberge dagegen besteht die schlechteste Chance, Geld zu sparen. Hier sind es im Durchschnitt 1.115 Euro. (Durchschnittlicher Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter über alle untersuchten Musterkunden und Tarife hinweg.) Über alle untersuchten Musterkunden und Regionen hinweg beträgt der durchschnittliche Preisunterschied zwischen dem günstigsten und teuersten Anbieter 1.338 Euro, wobei es Unterschiede zwischen den einzelnen Musterkunden und Regionen gibt. Im schlechtesten Fall beträgt der ermittelte Preisunterschied 451% zwischen dem teuersten und dem günstigsten Anbieter. Der minimale Preisunterschied liegt bei 150% zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot, das heißt, letzteres ist immer noch 2,5-mal so hoch wie Ersteres. Die durchschnittlichen Preisunterschiede zwischen dem günstigsten und teuersten Angebot sind 2013 nur leicht gesunken, so dass sie immer noch beachtlich sind.FazitLaut Studie lassen sich die großen Preisunterschiede zwischen den Angeboten der verschiedenen Versicherer einerseits auf differente Leistungsumfänge der Angebote und andererseits auf verschiedene Risikobewertungen der Versicherer zurückführen. Zudem sind dafür eine unterschiedliche Preispolitik und die gegenwärtige Wettbewerbssituation in der Versicherungsbranche verantwortlich. Die großen Preisunterschiede sollten den Kunden dazu veranlassen, zu prüfen, ob er für sein individuelles Risiko in seiner Region und den von ihm gewünschten Leistungsumfang die angemessene Prämie bezahlt.
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