21. 08. 2013 - Bundesbank veröffentlicht …

21. 08. 2013 - Bundesbank veröffentlicht Aktiva und Passiva von Versicherungen

(ac) Die Deutsche Bundesbank hat in ihrem aktuellen Monatsbericht erstmals Tabellen mit Angaben über die Aktiva und Passiva der in Deutschland ansässigen Versicherungen und Pensionseinrichtungen veröffentlicht. Die Bilanzdaten geben Auskunft über die Rolle der Assekuranz im Wirtschaftsleben.Im Hintergrund werkeln die Verantwortlichen in den Aufsichtsbehörden fleißig an der Umsetzung des Regelwerkes Solvency II. Im Vorgriff auf diese Reform der Versicherungsaufsicht hat die Deutsche Bundesbank in ihrem gestern veröffentlichten Monatsbericht für den August 2013 erstmals Versicherungen und Pensionseinrichtungen ins Blickfeld der Statistik gerückt. Der Statistische Teil des Monatsberichts enthält nun erstmals Tabellen mit Angaben über die Aktiva und Passiva der in Deutschland ansässigen Versicherungen und Pensionseinrichtungen. Die Folgen der Finanzkrise stellten die inländischen Versicherungen vor Herausforderungen von erheblicher Tragweite, schreiben die Experten. Vor diesem Hintergrund stelle die Bundesbank zusätzliche Informationen über den Versicherungssektor bereit.EIOPA und EZB drücken aufs GasZuletzt hatte insbesondere die EIOPA, die Europäische Aufsichtsbehörde für das Versicherungswesen und die betriebliche Altersversorgung, mit Solvency II-Leitlinien die Geschwindigkeit zur Vorbereitung des reformierten Versicherungsaufsichtsrechts angegeben. Auch die Europäische Zentralbank (EZB) brachte ihre Pläne für den Aufbau einer eigenen Versicherungsstatistik voran. Derweil trug die Assekuranz ihre Forderung vor, die vorgesehenen „exzessiven Berichtspflichten in allen Bereichen – also Berichtsinhalte, -frequenz und -fristen – auf das aufsichtsrechtlich erforderliche Maß“ zu reduzieren. Dies sei unverzichtbar, damit Solvency II erfolgreich umgesetzt werden könne. Mit der nun veröffentlichten Statistik bescheinigt die Bundesbank dem Versicherungssektor eine „tragende Rolle bei der Akkumulation und Weiterleitung insbesondere langfristiger Finanzierungsmittel“. Die Statistiker kommen nämlich im Ergebnis zu einer Bilanzsumme, die sich zum Jahresende 2012 auf über 2 Bio. Euro belief. Zwei Drittel dieses Mittelaufkommens stammen laut Bundesbank aus Ansparleistungen privater Haushalte bei Lebensversicherungen und Pensionseinrichtungen. Bankeinlagen, Schuldverschreibungen und Investmentfondsanteile sind dabei die präferierten Assetklassen der Versicherer. Dies habe zur Folge, so die Bundesbank, dass Versicherer den Banken, Unternehmen und öffentlichen Haushalten zumeist langfristiges Kapital zur Verfügung stellten. Die Bilanzdaten zeigten die Bedeutung der Versicherungen und Pensionseinrichtungen in ihrer Funktion als Finanzintermediäre. Suche nach alternativen AnlagenGleichzeitig wird im Monatsbericht auf eine „besondere Herausforderung“ der Assekuranz hingewiesen: Das anhaltend niedrige Zinsumfeld. Aus diesem Niedrigzinsumfeld resultierten zwei Folgen. Langfristige Geldanlagen in Form der Kapitallebensversicherung verlören an Attraktivität. Und: Die niedrigen Zinsen veranlassten die Unternehmen, alternative Anlageformen jenseits klassischer lang laufender Schuldverschreibungen zu suchen. Die Statistik schaffe eine wichtige Informationsgrundlage für die Analyse eines solchen Kapitalmarktumfeldes. Bislang spiegele sich im Anwachsen der bilanziellen Aktiva und Passiva vornehmlich der Bewertungseffekt des rückläufigen Zinsniveaus. Wie die Bundesbank weiter mitteilt, soll gemeinsam mit der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) die Datengrundlage „verbreitert“ werden. „Im Vordergrund wird dabei die detaillierte Erfassung der Wertpapieranlagen auf Einzelwertpapierbasis stehen“, heißt es im Report. Darüber hinaus werde im Zusammenhang mit Solvency II die statistische Erfassung von Versicherungsgruppen an Bedeutung gewinnen. Schon jetzt gibt die Bundesbank auf ihrer Internetseite bekannt, dass eine harmonisierte Erhebung der Statistik über Versicherungsgesellschaften derzeit vom Europäischen System der Zentralbanken vorbereitet und später das Informationsangebot ergänzen werde.Text: Umar Choudhry

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