24. 06. 2013 - PKV-Angebot für Angestellte mit Vorerkrankungen wächst
Im Markt für eine Aufnahmegarantie für Angestellte mit Vorerkrankungen herrscht weiter Bewegung. Auch die Deutscher Ring Krankenversicherung verpflichtet sich, Angestellte nicht mehr wegen Vorerkrankungen abzulehnen. Damit teilen sich nun fünf Anbieter den Markt der erleichterten Aufnahmebedingungen. Nach Angaben des PKV-Verbandes würden über 20 Millionen gesetzlich Versicherte in die PKV wechseln wollen. Das Tochterunternehmen der SIGNAL IDUNA, die private Krankenversicherung Deutscher Ring, gewährt Angestellten auch mit Vorerkrankungen eine Aufnahmegarantie in die private Krankenversicherung (PKV). Wie Thomas Lochen vom Produktmarketing Krankenversicherung mitteilte, sind die erleichterten Aufnahmebedingungen für Angestellte zunächst für zwei Jahre befristet – so wie bei der Mutter SIGNAL IDUNA. Da die Aktion erst zum 15.04.2013 gestartet ist und nur für Arbeitnehmer gilt, die ab diesem Zeitpunkt erstmalig versicherungsfrei werden, erwartet Lochen erst ab dem 01.01.2014 vermehrte Anfragen zur Öffnungsaktion. Ob die Aufnahmegarantie nach den zwei Jahren dann beibehalten wird, werde nach Auswertung des bis dahin eingegangenen Geschäfts vor dem Hintergrund entschieden, „ob es risikotechnisch opportun ist, die Aktion unbefristet weiterzuführen“, so Lochen.Insgesamt teilen sich nun fünf Anbieter den Markt für eine Aufnahmegarantie in die Vollversicherung: Neben der PKV Deutscher Ring, verpflichten sich SIGNAL IDUNA, Debeka, HUK-Coburg und Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung AG im Raum der Kirchen Arbeiter und Angestellte in die Vollversicherung aufzunehmen. Voraussetzungen für die Aufnahmegarantie Im Klartext bedeutet die Aufnahmegarantie, dass die Anbieter den Antragsteller nicht mehr aufgrund von Vorerkrankungen oder seines aktuellen Gesundheitszustandes ablehnen. Allerdings behalten sich die Versicherer Risikozuschläge in Höhe von max. 30% des Tarifbeitrages vor. Zielgruppe der privaten Krankenversicherer sind Arbeiter und Angestellte, die die aktuelle Jahresarbeitsentgeltgrenze (JAEG) von aktuell brutto 52.200 Euro jährlich überschreiten. Dies kann einerseits bei erstmaliger Aufnahme einer Beschäftigung der Fall sein. Häufiger dürften Arbeitnehmer jedoch im Laufe ihres Berufslebens die Versicherungspflichtgrenze (zum Beispiel durch Gehaltserhöhungen oder Arbeitgeberwechsel) passieren und so „versicherungsfrei“ werden. Erfüllen Antragsteller die Voraussetzungen für einen Aufnahmegarantie-Tarif, gilt der Eintritt in die PKV ebenfalls für die des Antragstellers nicht berufstätigen familienversicherten Angehörigen. Dass weitere Anbieter in Zukunft ebenfalls ähnliche Tarifen für Angestellte anbieten werden, ist wahrscheinlich. Etliche Versicherer prüfen derzeit die Umsetzung einer Aufnahmegarantie in ihrem Hause. „20 Millionen GKV-Versicherte wollen in die PKV“Dass nach Aussagen von AOK-Chef Jürgen Graalmann Privatversicherte gerne wieder zurück in die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) wechseln würden, weist der PKV-Verband als „durchsichtiges Manöver“ zurück, das einem Faktencheck nicht standhalte. Im Gegenteil: Der Verband verweist auf eine Umfrage des Institutes TNS Emnid, wonach über 20 Millionen gesetzlich Versicherte gerne in die PKV wechseln würden, wobei allerdings viele von ihnen durch die hohe Versicherungspflichtgrenze gebunden seien. Der Wechsel von Versicherten zwischen der GKV und der PKV sei normal und im dualen System des deutschen Gesundheitswesens durchaus gewollt, sagt PKV-Verbandspressesprecher Stefan Reker. „Dieser Wettbewerb tut Deutschland und seiner Gesundheitsversorgung gut. Wir werden weltweit darum beneidet“, so Reker. In einer gleichgeschalteten Einheitsversorgung könne es nur schlechter werden.Einen ausführlichen Bericht zu den Anbietern, die eine Aufnahmegarantie prüfen, finden Sie in der nächsten Ausgabe von AssCompact, die am 03.07.2013 erscheint.Eine Tabelle von PKV Anbietern mit einer Aufnahmegarantie für Angestellte finden Sie hier.Siehe auch die Meldungen Weiterer Versicherer führt Aufnahmegarantie in die PKV ein sowie PKV-Aufnahmegarantie gewinnt an FahrtText: Umar Choudhry
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