(ac) Pools versorgen sich mit Eigenkapital. Vertriebe stellen sich neu auf. Firmeneinheiten werden gekauft und wieder verkauft. Kooperationen entstehen. Es gibt weniger Versicherungsvermittler und bisher haben sich erstaunlich wenige Finanzanlagenvermittler registrieren lassen. Die Veränderung des Vermittlermarkts hat nach Umsetzung der EU-Vermittlerrichtlinie länger gedauert als viele annahmen. Jetzt ist sie da.Ein Grund dafür ist die gesetzliche Regulierung der Vermittlung. Schon seit 2007 wird prognostiziert, dass die Vermittlerzahl abnehmen wird und es bei den Makler- und Finanzdienstleisterbüros, Vertrieben und vertriebsunterstützenden Unternehmen wie Pools zur Konsolidierung kommen wird. Es geht dabei um den steigenden Verwaltungsaufwand und höhere Investitionen in IT und Prozessabläufe. Weitere gesetzliche Eingriffe wie etwa die Deckelung der Provisionen in der PKV machen Pools und Vertrieben das Geschäft zusätzlich schwer. Auch hat sich die Marktlage noch nicht richtig normalisiert: Kunden bleiben bei der Altersvorsorge zurückhaltend. Das Vertrauen ist noch nicht zurückgekehrt.Konsolidierung und Umstrukturierung Auf Seiten der Pools und Vertriebe ist deshalb einiges los. Der Maklerpool BCA hat mit einem neuen Aktionär, der IDEAL Versicherungsgruppe, sein Eigenkapital erhöht. Auch das Finanzdienstleistungsunternehmen Aragon will sich mehr Eigenkapital verschaffen. Hatte das Unternehmen, zu dem auch der Pool Jung, DMS & Cie. gehört, bisher seine Strategie auf Zukäufe ausgelegt, will es nun organisch mit profitablen Firmeneinheiten wachsen. Die erst kürzlich erworbenen Vertriebe inpunkto und Clarus wurden wieder weitergereicht. Der B2B-Allfinanzdienstleister Netfonds hat bekannt gegeben, dass er bei dem Investmentpool Argentos AG 95% der Aktien übernehmen will – vorausgesetzt die BaFin stimmt zu. Die Apella AG stellt sich neu auf und hat zwei Tochterunternehmen ausgegründet. Man will damit die Firmeneinheiten klar trennen und rechtlichen Beratungskonflikten aus dem Weg gehen.Weniger Vermittler am Markt?Vergleicht man die Statistiken der Industrie- und Handelskammer wird sichtbar, dass die Vermittlerzahl im Bereich der Versicherung abgenommen hat. Es sind immer noch über 250.000 und es sind keine dramatischen Veränderungen zu verzeichnen, aber ein Trend, der sich aus dem vergangenen Jahr fortsetzt. Andererseits haben sich bisher nur etwas mehr als 4.200 Finanzanlagenvermittler registrieren lassen. Noch läuft die Übergangszeit, die bis 30.06.2013 dauert. Dennoch rufen Experten schon auf, sich baldmöglichst registrieren zu lassen. Es gibt aber auch „Alte Hasen“, die sagen, dass sie sich nicht mehr registrieren lassen werden. Die volatilen Finanzmärkte und die nicht zu leugnenden Skandale um geschlossene Fonds lassen etwa Versicherungsmakler sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren.In diesem Umfeld findet am 23.04.2013 die Pools & Finance (www.poolsandfinance.de) in Frankfurt statt. Zusammen mit zwei Verbänden wird die Veranstaltung von sieben Pools gemeinsam organisiert. Es dürfte spannend werden, was die Pools dort zu den Marktveränderungen zu sagen haben.