19. 03. 2013 - Laut GDV nehmen Schäden durch Unwetter und Niederschläge zu
(ac) 80% der Hausbesitzer in Rheinland-Pfalz bekommen keine finanzielle Entschädigung, wenn Starkregen oder Hochwasser Schäden an ihren Häusern und Wohnungen verursachen. „Obwohl nahezu 99% aller Gebäude und Wohnungen problemlos versicherbar sind“, erklärt Bernhard Gause, Mitglied der Hauptgeschäftsführung beim Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Mainz zum Start der Informationskampagne „Naturgefahren erkennen – elementar versichern. Rheinland-Pfalz sorgt vor!“. Die Rheinland-Pfälzer sind deutlich schlechter versichert als der Bundesdurchschnitt. In Deutschland sind knapp über 30% aller Haushalte ausreichend vor den finanziellen Folgen von Naturgefahren versichert. Informationskampagne von Politik und Versicherungswirtschaft Die gemeinsame Informationskampagne von Politik und Versicherungs-wirtschaft soll über den richtigen Schutz vor Naturgefahren aufklären. Da-bei geht es nicht nur um die Themen Versicherungsschutz und Vorsorge, sondern auch um Maßnahmen zur Schadenverhütung. „Der Klimawandel ist kein abstraktes Phänomen, das weit weg von uns passiert. Die Folgen erleben wir inzwischen direkt vor unserer Haustür“, sagt Gause. Umso wichtiger sei es, die Menschen gezielt in den Regionen aufzuklären und zu informieren. Genau an dieser Stelle setzt laut GDV die Informationskampagne an. Sie appelliert an die Eigenverantwortung der Menschen angesichts der möglichen Folgen von klimawandelbedingten Naturereignissen und der daraus resultierenden Schäden. Rheinland-Pfalz ist damit das fünfte Bundesland, nach Bayern, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt, das seine Bürger über die Möglichkeiten zur Eigenvorsorge mit einer Informationskampagne aufklärt. Naturgefahren bleiben ein verkanntes Risiko Das Risiko von Naturgefahren wird noch immer unterschätzt. Eine vom GDV beauftragte forsa-Umfrage zeigt, dass 90% der Bundesbürger das Risiko, dass ihr eigenes Zuhause durch Naturgefahren beschädigt wird, als gering einschätzen. Die Realität zeigt ein anderes Bild: Die Unwetterereignisse und ihre Folgen nehmen in Deutschland zu. 2011 erreichten die Schäden, die durch Hochwasser und Starkregen verursacht wurden, mit 80.000 einen neuen Rekord. Nur beim Elbhochwasser 2002 regulierten die Versicherer mehr Schäden. Auch Rheinland-Pfalz wird sich infolge des Klimawandels verstärkt auf extreme Wetterereignisse mit intensiven Niederschlägen einstellen müssen. Das zeigte nicht zuletzt der Starkregen in St. Goarshausen im Juni 2012. Heftige Niederschläge verursachten einen Erdrutsch, in dessen Folge die Bahnstrecke mehrere Tage blockiert war.
Weiterlesen auf: AssCompact