07. 12. 2012 - Führungskräfte gegen Kritik an kapitalgedeckter Altersvorsorge
(ac) Die politische Interessenvertretung der Führungskräfte, ULA, widerspricht der in den letzten Wochen und Monaten von Verbraucherschutzorganisationen und Oppositionsparteien vorgetragenen pauschalen Kritik an betrieblichen und privaten Altersvorsorgemaßnahmen. ULA-Hauptgeschäftsführer Ludger Ramme zufolge ist die kapitalgedeckte Altersvorsorge durch die Finanzmarkt- und Schuldenkrise zweifellos vor Herausforderungen gestellt. „Eine Leistungsausweitung der gesetzlichen Rentenversicherung ist darauf jedoch die falsche Antwort“, betont Ramme. „Aus Sicht der Führungskräfte ist es verantwortungslos, heutigen Beitragszahlern zu suggerieren, kapitalgedeckte Altersvorsorge lohne sich nicht.“Nach Meinung des Dachverbandes der Führungskräfte stellen alle derzeit diskutierten Modelle – Zuschuss-, Lebensleistungs-, Solidar- oder Garantierente – einen ungedeckten Wechsel auf die Zukunft aus. Dazu Ramme: „Dies ist vor allem unsolidarisch gegenüber künftigen Generationen und kaum vereinbar mit der jüngsten Selbstverpflichtung zum Schuldenabbau.“ Daher ruft der Deutsche Führungskräfteverband Parteien und beratende Einrichtungen wie Verbraucherzentralen dazu auf, sich auf den Rentenkonsens des Jahres 2001 zu besinnen. Für die Führungskräfte ist eine auf drei Säulen beruhende Altersvorsorge stabiler als ein einseitig konstruiertes System. Sie begrenzt die Auswirkungen systemischer Krisen, die in jeder Vorsorgeart auftreten können – etwa demografische Veränderungen und politische Eingriffe in umlagefinanzierten Systemen, Finanzmarktkrisen in kapitalgedeckten Systemen.„Rückblickend betrachtet haben kapitalgedeckte Systeme über weite Strecken höhere Renditen erwirtschaftet als umlagefinanzierte Rentensysteme“, so Ramme. „Die aktuelle Niedrigzinsphase schmälert diesen Vorsprung natürlich.“ Jetzt Verträge zu stornieren, wäre jedoch ein schwerer und teurer Fehler. Denn Produkte der Altersvorsorge könnten in aller Regel nur denjenigen angemessene Renditen garantieren, die über lange Zeiträume einzahlten. Ramme weiter: „Eines Tages werden die Zinsen auch wieder steigen.“In der aktuellen Situation rät der Deutsche Führungskräfteverband Vorsorgesparern zu Beharrlichkeit, aber auch zu realistischen Erwartungen an mögliche Renditen. Anlagestrategien sollten vorrangig auf Sicherheit und eine lebenslange Versorgung zielen. Im Übrigen begrüßen die Führungskräfte den jüngsten Vorstoß der Regierung, die Auswahl eines individuell passenden Vorsorgeprodukts durch mehr Transparenz und strengere Vorschriften im Bereich der Abschluss- und Verwaltungskosten zu erleichtern. ULA-Hauptgeschäftsführer Ramme abschließend: „Eine Stärkung des Vertrauens in die kapitalgedeckte Vorsorge ist jetzt genau der richtige Schritt zum richtigen Zeitpunkt.“
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