LESERBRIEF – Deutschland ist auf dem Weg nach Griechenland
Als am Sonntag die Meldung kam, dass die deutsche Feuerwehr in einer Kolonne auf dem Weg nach Griechenland ist, habe ich es zunächst als Scherz empfunden.
Kein Frage, eine tolle Leistung, Griechenland bei der Feuerbekämpfung behilflich zu sein.
Aber wird die Hilfe nicht heute benötigt? Soweit in den Medienmeldungen zu verfolgen war, trifft der Konvoi wohl erst am Donnerstag in Griechenland ein. Vier Tage Anreise. Wie fertig die Feuerwehrleute nach dieser Gewalttour ankommen, kann man sich gut vorstellen.
In einer Meldung des WDR war nachzulesen, dass ein „Lufttransport nicht möglich wäre“.
https://www1.wdr.de/nachrichten/feuerwehr-bonn-brand-griechenland-100.html
Frachtflugzeuge wären wohl schwer zu organisieren und ein Flugzeug hätte wohl nicht ausgereicht.
Wie bitte? Frachtflugzeuge sind schwer zu organisieren? Sind die Frachtflugzeuge der Bundeswehr wieder nicht einsatzbereit oder fluguntauglich? Einsatzkräfte mit Ausrüstung in einer Notsituation nach Griechenland zu fliegen, geht nicht? Und wenn ein Flugzeug nicht gereicht hätte, wäre es dann nicht möglich gewesen, die relativ kurze Strecke 2 x zu fliegen?
Es ist unfassbar, wie Deutschland auf Krisensituationen vorbereitet ist. Corona hat schon einige Missstände ans Tageslicht gebracht.
Die Flut Mitte Juli brachte unsere Politiker erneut in Aufruhr und plötzlich wollen sie Verbesserungen ohne Ende. Eine Lösung soll jetzt u.a. die Wiedereinführung der Sirenen sein.
Die aktuellen Brände, die insbesondere in Südeuropa wüten, bringen sicher die nächsten Versäumnisse auf den Tisch. Soweit mir bekannt ist, besitzt Deutschland kein einziges Löschflugzeug! Ist Deutschland vor Bränden geschützt? Reichen vorhandene Hubschrauber aus oder handelt es sich hier um ein neues Versäumnis, das von Politikern erst wieder nach einer neuen Katastrophe als dringlich eingestuft wird?
Sollten in Deutschland Dörfer durch Waldbrände vernichtet werden, weil Deutschland auf diese Katastrophen nicht ausreichend vorbereitet ist, dann bleibt die Reaktion der Versicherer abzuwarten.
Frank aus Nürnberg