23. 04. 2014 - KAGB-Mehrkosten offenbar massiv unterschätzt
(ac) Der Zentrale Immobilien Ausschuss (ZIA) hat seine Mitglieder zum Stand der Umsetzung des neuen Kapitalanlagegesetzbuchs (KAGB) befragt. Dabei standen vor allem die dadurch Kosten im Fokus, die bei einer Genehmigung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) nach den neuen Regelungen entstehen. Das Ergebnis fällt eindeutig aus. Die Bundesregierung hat die Kosten laut ZIA massiv unterschätzt.„Die Antworten der Mitglieder zeigen, dass die Bundesregierung die Kosten der Umsetzung massiv unterschätzt hat. Der durch den Einsatz und für die Schulung des internen Personals, der Anpassung der EDV und für externe Berater entstandene Aufwand ist erheblich“, sagt Andreas Mattner, Präsident des ZIA. „Wir haben Mitglieder, die allein für externe Berater siebenstellige Beträge ausgegeben haben. Die Kostenerwartung der Politik und die Wirklichkeit liegen beim KAGB meilenweit auseinander.“Bis zu drei Mio. Euro Die überschlägigen Kosten für eine Zulassung als Kapitalverwaltungsgesellschaft (KVG) für alternative Investmentfonds liegen für Unternehmen je nach Größe bei bis zu drei Mio. Euro. Der Kabinettsentwurf ging demgegenüber von einem Einmalaufwand für die Fondsindustrie zur Erfüllung der neuen bürokratischen Anforderungen nach dem KAGB von rund 180.000 Euro pro Unternehmen aus. Hinzu kommen laut ZIA die noch nicht abschließend zu kalkulierenden laufenden Aufwendungen aufgrund der erhöhten Anforderungen, wie etwa die obligatorische Bestellung eines Fondsmanagers.Darüber hinaus belaste der vom Gesetz geforderte Papierkrieg die Unternehmen massiv. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) als Genehmigungsbehörde werde von Anträgen überrollt. „Hier muss dringend etwas getan werden, am besten, indem wir die elektronische Antragstellung zulassen und vor allem, indem die gesetzlichen Anforderungen an den Inhalt der Anträge reduziert werden. Wir müssen das Bürokratiemonster bändigen“, sagt Mattner.
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