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27. 03. 2012 - Provisionsverbot hat negative Auswirkungen auf Vermittler

(ac) Die Association of International Life Offices (AILO) ist besorgt über mögliche negative Auswirkungen auf Kunden und Vermittler, die eine Übernahme des EU-Finanzmarktrichtlinienentwurfs (MiFID 2) auf andere geplante EU-Finanzmarktvorschriften haben könnte. Diese Bedenken äußerte AILO in einem Schreiben an Sharon Bowles, Mitglied des europäischen Parlaments für Südostengland und Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaft und Währung des Europäischen Parlaments.Negative Konsequenzen für Kunden und Vermittler AILO sieht die mögliche Umsetzung eines Provisionsverbots auf EU-Ebene, das in den MiFID 2-Vorschlägen enthalten ist, als besonders bedenklich. Sollte das Provisionsverbot auf andere EU-Finanzmarktvorschriften wie Packaged Retailed Investment Products (PRIPs) und die geplante neue EU-Vermittlerrichtlinie (IMD 2) übertragen werden, würde dies besonders für Kunden und Vermittler unbeabsichtigte negative Konsequenzen haben. Das Provisionsverbot würde zu einer Beschränkung der Auswahl an Investmentprodukten und einem starken Rückgang von unabhängiger Finanzberatung führen. Auswirkungen auf den BinnenmarktAuch die Auswirkungen auf den Binnenmarkt sind zu bedenken, wenn die entsprechenden Vorschläge der MiFID 2 in die IMD 2 übertragen werden. Der Markteintritt für Versicherer in den jeweiligen EU-Mitgliedstaaten wäre durch den zu erwartenden starken Rückgang des unabhängigen Vertriebskanals unattraktiv, da Altersvorsorgeprodukte die unter PRIPs fallen, größtenteils nur über den abhängigen Vertriebskanal an die Kunden verkauft werden könnten. Dies würde den Aufbau eines lokalen Außendienstes erfordern. Die hohen Investitionen, die für einen solchen Aufbau notwendig sind, stellen eine signifikante Barriere für den Markteintritt dar. Diese Einschränkung der Grundfreiheiten für die Erbringung grenzüberschreitender Dienstleistungen innerhalb der EU kann zudem dazu führen, dass sich sowohl der Wettbewerb als auch die Auswahl an innovativen Produkten für den Kunden vermindern.Beispiel Finnland: Verbot führte zur Reduzierung des Marktes Die Vorsitzende der AILO, Dr. Claudia Lang, erklärt: „Wir glauben, dass ein Provisionsverbot für PRIPs für Verbraucher den Zugang zur unabhängigen Finanzberatung gefährden kann. Umfragen zeigen, dass Kunden im Allgemeinen nicht bereit sind, für Finanzberatung direkt zu zahlen. Es besteht ein großes Risiko, dass sich nur noch Wohlhabende weiterhin professionell beraten lassen werden, was wiederum eine wesentliche Reduzierung der Anzahl von unabhängigen Vermittlern innerhalb der EU zur Folge hätte. Diese Auswirkung kann man bereits in Finnland sehen. Dort führte das in 2005 eingeführte Provisionsverbot zu einer drastischen Reduzierung des Marktes für unabhängige Finanzberatung. Dies ist besonders kritisch in Anbetracht des wachsenden Bedarfs an privater ergänzender Altersversorgung, die durch den demographischen Wandel und den zunehmenden Rückzug der staatlichen Versorgung in der EU notwendig wird.“Vorschlag: Informationsverpflichtung für ProvisionenAILO ist sich durchaus der Notwendigkeit bewusst, mögliche Interessenkonflikte in Bezug auf eine Provisionsvergütung zu vermeiden. In ihrem Schreiben an Sharon Bowles wird vorgeschlagen, das Problem durch eine geeignete Informationsverpflichtung bezogen auf die Provisionsvergütung zu lösen. Dabei ist es aber wichtig, dass diese Informationsverpflichtung unabhängig vom Vertriebskanal, einheitlich, umfassend und verständlich gestaltet sein muss. Nur so können Kunden fundiert entscheiden.

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