Reform der privaten Altersvorsorge: Viel Licht, wenig Schatten
Das Bundesministerium der Finanzen hat am 1. Oktober 2024 den Referentenentwurf zur Reform der steuerlich geförderten privaten Altersvorsorge vorgestellt. Der Bundesverband Finanzdienstleistung AfW e.V. begrüßt den Entwurf als bedeutenden Schritt hin zu einer zeitgemäßen und vielfältigen Altersvorsorge.
Mehr Flexibilität, bessere Optionen
Die geplanten Änderungen stärken die kapitalgedeckte Altersvorsorge, bieten aber gleichzeitig eine wichtige Wahlfreiheit: Sowohl kapitalmarktorientierte als auch versicherungsbasierte Produkte bleiben als Vorsorgelösungen bestehen. Diese Kombination ermöglicht es, sowohl sicherheitsorientierten als auch renditeorientierten Sparern passende Produkte zur Verfügung zu stellen. Der AfW sieht hierin eine große Chance, mehr Menschen für die private Altersvorsorge zu gewinnen, die bisher keine passende Lösung finden konnten.
Norman Wirth, Geschäftsführender Vorstand des AfW:
„Die vorgeschlagenen Reformen bieten mehr Flexibilität und Auswahlmöglichkeiten, was den unterschiedlichen Bedürfnissen der Verbraucher entgegenkommt. Qualifizierte, unabhängige Beratung zu einer ausgewogene Vielfalt geförderter Produkte ist der Schlüssel zu einer stabilen und attraktiven Altersvorsorge.“
Unabhängige Beratung bleibt unverzichtbar
Der AfW hebt in seiner Stellungnahme die Bedeutung der unabhängigen Beratung durch qualifizierte Vermittler hervor. Die qualifizierte Beratung ist entscheidend dafür, dass Verbraucher die für sie bestmöglichen Entscheidungen treffen können – sei es durch kapitalmarktorientierte oder versicherungsbasierte Produkte. Nur eine bedarfsgerechte Beratung gewährleistet eine verlässliche Altersvorsorge.
Wichtige Nachbesserungen notwendig
Auch wenn der Entwurf viel Positives enthält, sieht der AfW Nachbesserungsbedarf. Insbesondere Selbstständige in die förderungsfähigen Personengruppen einbezogen werden, um ihre Altersvorsorgeoptionen zu verbessern. Außerdem bleibt die Frage offen, wie die unabhängige qualifizierte Beratung innerhalb der neuen Strukturen verankert wird. Der AfW setzt sich dafür ein, dass die Beratung durch qualifizierte Vermittler, die nicht an spezifische Anbieter gebunden sind, klarer im Reformgesetz verankert wird.
„Viel Licht, wenig Schatten"
,fasst AfW Vorstand Frank Rottenbacher den Entwurf zusammen. „Mehr Flexibilität im Kapitalmarktbereich in Anspar- und Rentenphase wird eine neue, andere Zielgruppe als die bisherigen Riester-Verträge ansprechen. Ein beratungsfreies Muster-Depot und eine fehlende Selbstständigenförderung müssen wir leider kritisieren.“
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