Laden an der Autobahn: Vielfach schlechte Bedingungen
© Pixabay
ADAC untersucht 50 Rastanlagen und Autohöfe / Zu wenig Schnelllader, viele defekt, mangelnder Komfort
Zwei Drittel der E-Autofahrer und 85 Prozent der E-Langstreckenfahrer laden ihr Fahrzeug gelegentlich bzw. üblicherweise entlang der Autobahn. Der ADAC hat deshalb erstmals die Ladebedingungen an den 15 längsten Autobahnen auf Infrastruktur und Komfort untersucht. Ergebnis: Von jeweils 25 Rastanlagen und Autohöfen sind über die Hälfte mangelhaft bis sehr mangelhaft, nur 13 erhalten das Urteil „gut“, keine ein „sehr gut“. Autohöfe schnitten dabei insgesamt besser ab als Rastanlagen.
Kriterien waren die Anzahl der Ladesäulen bzw. -punkte, deren Ladeleistung, die generelle Funktionstüchtigkeit sowie Bezahlmöglichkeiten und Kostentransparenz. Am meisten punkten konnten Anlagen, wenn sie über mindestens zehn Ladepunkte verfügten, die jeweils 150 kW Leistung oder mehr lieferten und betriebsbereit waren. Zu einem Viertel ins Gesamturteil floss ein, welchen Komfort die Anlagen in Form einer Überdachung, Gastronomie oder Sanitäranlagen boten.
Schlusslichter waren demzufolge die beiden Autohöfe Aral Autohof Bremen Hemelingen an der A1 und Total Autohof Großweitzschen an der A14, weil diese über keinerlei Lademöglichkeit verfügten. Ebenfalls unbefriedigend für die ADAC Tester: Gut jede fünfte Anlage (22 Prozent, vornehmlich Rastanlagen) bot ausschließlich langsame 50 kW-Säulen* – viel zu gering, denn für Langstreckenfahrer sind hohe Ladeleistungen von mindestens 150 kW entscheidend, damit die Ladezeit etwa zwischen 20 und 30 Minuten beträgt. Wichtig ist dabei, dass Ladepunkte an einer Ladesäule mit mehreren Ladepunkten (sog. Splitting) auch einzeln diese Leistung erbringen.

